
Jetzt mit dem Rauchen aufhören
Häufig sind schon mehrere erfolglose Versuche unternommen worden, das Rauchen aufzugeben. Es war dann einfach nicht der „richtige“ Zeitpunkt oder es hatte eben noch nicht „richtig“ klick gemacht! Vielleicht fehlte der „feste“ Willen oder das Durchhaltevermögen, was dann noch irgendwann kommen wird. Warum raucht ein Raucher? Die positiven Effekte des Rauchens sind so effektiv, dass das Rauchen sehr schnell zur Gewohnheit wird. Das Nikotin beeinflusst den Körper, indem das Herz schneller schlägt, die Herzfrequenz ansteigt, die Blutgefäße sich zusammenziehen, der Blutdruck damit ansteigt. Die Nebennieren geben Adrenalin ab und der Stoffwechsel wird angeregt. Vor allem wirkt das Nikotin jedoch auch im Gehirn. Es manipuliert - wie alle anderen Drogen übrigens auch – das Belohnungssystem im Gehirn. Hier wird der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet, das dem Raucher ein Gefühl von Freude, Wohlgefühl, Zufriedenheit, Spaß und Genuss signalisiert. So fühlt sich der Raucher beim Rauchen wohl, weil er vom Gehirn belohnt wird. Was ist Sucht? Sucht oder Abhängigkeit bedeutet, dass man in bestimmten Situationen, zu bestimmten Anlässen oder ganz allgemein im Leben nur noch schwer ohne das Suchtmittel auskommen kann. Das Verlangen nach einer Zigarette ist so stark, dass man ihm kaum widerstehen kann. Das Gehirn signalisiert: Ich will eine Zigarette und zwar jetzt und sofort! Sucht ist wie eine Gier. Und wenn einen diese Gier überfällt, vergisst der süchtige Raucher all seine guten Vorsätze. Die Gier ist stärker als er. Er fühlt sich hilflos ausgeliefert und von ihr kontrolliert. Abhängigkeit hängt nicht mit der Menge gerauchter Zigaretten zusammen. Manche Raucher können zwar tage- oder monatelang ohne Zigaretten auskommen, jedoch verlieren sie nie ihre Sucht. Das hängt damit zusammen, dass süchtige Menschen eine veränderte Hirnstruktur haben, auch Suchtgedächtnis genannt. Dies bleibt ein Leben lang erhalten und ist nicht mehr rückgängig zu machen. Ein ehemaliger Raucher behält somit sein Leben lang dieses Programm, das in ihm schlummert. Beim Konsum einer Zigarette wird das Suchtgedächtnis erneut angetriggert und das ganze Programm spult sich automatisch ab. Dies verhindert in der Regel einen kontrollierten Konsum. Deshalb schafft es ein abhängiger Raucher fast nie, jemals wieder kontrolliert und selbstbestimmt zu rauchen. Leider haben die meisten Menschen, die täglich rauchen, eine Sucht, eine Tabakabhängigkeit entwickelt. Es fällt ihnen meist dann sehr schwer, mit dem Rauchen aufzuhören. Zeichen einer Nikotinabhängigkeit Um eine Tabakabhängigkeit zu diagnostizieren kann man einen bestimmten Fragebogen, den Fagerström-Test-für Nikotinabhängigkeit, einsetzen. Außerdem deuten folgende Signale darauf hin, dass sich eine Abhängigkeit entwickelt hat: - Starkes Verlangen zu rauchen, das erst nach mehrmaligem Inhalieren verschwindet. - Schlechtes Gewissen beim Rauchen verbunden mit dem Gedanken, eigentlich lieber aufhören zu wollen. - Körperliches Unwohlsein bei längeren Rauchpausen - Gefühl eines „Beschaffungszwangs“, wenn sich die Packung dem Ende neigt oder eines „Vorratszwangs“, der zum stangenweisen Einkauf von Zigaretten führt - „Vor-“ oder „Nach-“rauchen, wenn man weiß, dass man vorübergehend nicht rauchen kann - Billigung von Gesundheitsschäden und Kosten trotz des Wissens um die Schädlichkeit des Rauchens - Scheitern auch der ernsthaften Versuche, mit dem Rauchen aufzuhören (aus: Deutsches Krebsforschungszentrum). Gesundheitliche Risiken und Gefahren Gefährlich ist das Tabakrauchen deshalb, weil die Inhaltsstoffe einer Zigarette sehr schädlich sind. So enthält Tabakrauch etwa 4000 verschiedene giftige Inhaltsstoffe, von denen 70 nachgewiesenermaßen krebserregend sind. Gesundheitliche Gefahren und Risiken, die das Rauchen mit sich bringt, sind in der Folge z.B. Lungenkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Erkrankungen des Immunsystems. Sich Unterstützung und Hilfe suchen beim Aufhören Um sich das „Laster“ Rauchen wieder abzugewöhnen, ist es häufig leichter, dies gemeinsam mit Gleichgesinnten in einer Gruppe oder einzeln unter professioneller Anleitung zu tun. Ziel des Kurses ist die Nikotinabstinenz. Die über Jahre erlernten destruktiven Verhaltensweisen zur Aufrechterhaltung und Fortsetzung der Sucht sollen kontinuierlich wieder „verlernt“ und durch gesundheitsbewusste ersetzt werden. Ein Kurs wird von allen gesetzlichen Krankenkassen bezuschussst.