Wellness und Kosmetik
>Der aktuelle Ernährungstrend: Fett weg durch Intervallfasten
Der aktuelle Ernährungstrend: Fett weg durch Intervallfasten
Verschiedene Methoden bieten persönliche Lösungen
Für den menschlichen Organismus ist es kein Problem, längere Zeit ohne Nahrung aus zu kommen. Schon nach wenigen Tagen gewöhnt sich der Körper an die festen Fastenzeiten, das Hungergefühl wird weniger. In der Zeit des Überflusses, wie z. B. der Weihnachtszeit, hat der Körper seine Energiereserven angelegt: Das Fettdepot. In den letzten 70 Jahren werden jedoch immer mehr Menschen aufgrund von Nahrungsüberfluss krank. Die Phase der Nahrungsknappheit gibt es nicht mehr – wir „snacken“ uns durch den Tag, weiß Lisa Rector, Diätassistentin und Fachfrau für den Kohlenhydratstoffwechsel und Diabetes mellitus aus Esens. Besonders die süßen Naschereien halten den Blutzuckerspiegel oben und versorgen die Zellen im Übermaß mit Glucose. Das daraufhin ausgeschüttete Insulin regt die Zellen an diese überschüssige Energie in ein Fettdepot umzuwandeln. Die Wissenschaft weiß heute, dass besonders das Bauchfett, das viszerale Körperfett, entzündungsfördernde Botenstoffe produziert und für eine Vielzahl von Erkrankungen verantwortlich ist. Fett weg durch Intervallfasten scheint für viele die ideale Lösung. Doch welche Methode ist die richtige? „Aktuell gibt es vier Favoriten bei den Fastenmethoden“, berichtet die Diplom Oecotrophologin Claudia Wirwal aus Bad Zwischenahn: „Man braucht nur eine wichtige Regel zu beachten: Während einer festgelegten Zeitspanne innerhalb von 24 Stunden oder in der Woche darf nicht gegessen werden“. In dieser Zeit sinkt der Blutzuckerspiegel so weit ab, dass unser Körper auf seine Reserven zurück greifen muss, um vor allem das Gehirn weiter mit Energie zu versorgen. Der Zuckerstoffwechsel wird auf Fettstoffwechsel umgestellt. Wenn die Kohlenhydrate verbraucht sind, geht es an die Fettreserven in den unliebsamen Pölsterchen. Der Stoffwechsel kommt durch den Wechsel von Essen und Fasten richtig in Schwung. Diese Methode ist besonders für Fasteneinsteiger geeignet. 16 Stunden am Tag wird auf Nahrung verzichtet. Der Kalorienbedarf wird komplett in den verbleibenden acht Stunden abgedeckt. Wenn in den 16 Stunden Hunger aufkommt, wird der Magen mit Wasser, Tee, Gemüsebrühe oder bei Verträglichkeit mit schwarzem Kaffee oder Kaffeeersatz beschäftigt – alles zuckerfrei. Hier wird an fünf Tagen in der Woche ganz normal gegessen an zwei Tagen wird gefastet. An diesen Tagen sollten Frauen 500 kcal und Männer 600 kcal zu sich nehmen. Am besten eignen sich protein- und nährstoffreiche Lebensmittel mit geringen Kohlenhydratanteil und wenig Kalorien, wie Fisch, Geflügel, magere Milchprodukte und viel Gemüse und Gemüsebrühe. Fasten und Essen wechseln sich tageweise ab. An den Fastentagen sind zwei Mahlzeiten mit je 300 kcal erlaubt. Eine Trinkmenge von zwei bis drei Litern muss auf jeden Fall eingehalten werden. Die Warrior-Methode geht auf die Krieger der Steinzeit zurück und ist was für ganz Hartgesottene über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen. 20 Stunden wird nur getrunken, 30 ml pro Kilogramm Körpergewicht und am Abend ist eine Mahlzeit erlaubt. Eine tolle Methode für die Urlaubszeit, wenn man den ganzen Tag mit Unternehmungen verbringt. „Egal für welche Methode Sie sich begeistern können, Sie brauchen Disziplin und ein klares Ziel“, weiß Christin Hoffmann als Ernährungsfachkraft und -psychologin aus Schortens. Bei einem ausführlichen Informationsgespräch mit einer qualifizierten Ernährungsfachkraft wird Ihr aktuelles Ess- und Ernährungsverhalten unter die Lupe genommen und analysiert. Dabei ist die Familiensituation ebenso wichtig wie die Mahlzeitengestaltung auf der Arbeit. Laborberichte vom Arzt können ebenfalls Aufschluss geben, welche Methode die bessere ist. Im zweiten Schritt bekommen Sie einen individuellen Ernährungsplan. Die Beraterinnen begleiten Sie während der gesamten Fastendauer auf Wunsch bis zu einem Jahr, je nach Zielsetzung. Denn eines ist klar: Wenn Sie Ihre Ernährung in diesem Zeitraum nicht lernen dauerhaft umzustellen, wird es unweigerlich wieder zu dem Gewichtsanstieg kommen. Die Lebensmittelauswahl und die Essgewohnheiten zwischen den Fastenperioden sind besonders wichtig, denn nur so profitieren Sie von dieser Art der Selbstreinigung der Zellen, der Autophagie. Die Interessierten bekommen die Beratungskosten von den Krankenkassen ganz oder teilweise erstattet. Eine qualifizierte, intensive Ernährungsberatung ist nachweislich der beste Weg, um gute Vorsätze in Sachen Gewicht wirklich dauerhaft umzusetzen.