
Du fühlst, wie Du denkst
Emotionale Turbulenzen erkennen und verändern
Was hindert den Menschen real an der Veränderung? Welche Sorgen, Befürchtungen sind vorhanden? Ein Beispiel: Ist es der Gedanke, was andere Personen denken könnten – dann kann ein unbewusstes „ich will es allen recht machen, um nicht abgelehnt zu werden“ vorhanden sein. Oder ist es beispielsweise die eigene Befürchtung vor Veränderung mit dem unbewussten „ich muss im Nachhinein sagen können, dass meine Entscheidung die richtige war“? Möglich ist auch die Befürchtung, dass andere Personen eigene Schwächen bemerken könnten bzw. ein eigenes Nichtzulassen von Gefühlen. Hier besteht oftmals ein erlernter „Schutzwall“, um nicht verletzbar oder angreifbar zu sein. Diese „Mauer“ lässt den Menschen nach außen oftmals hart erscheinen, im Inneren jedoch sind die Emotionen vorhanden. Diese Diskrepanz von Innen und Außen kann langfristig einen Konflikt mit sich selbst bedingen. Ein Widerstand oder die Vermeidung, eigene Emotionen wahr- und anzunehmen, stellt sich ein. Vermeintliche Ziele anderer werden verfolgt, der Mensch gibt sich anders als er ist. Kurzfristig gesehen mag dieser Schutzwall hilfreich sein, doch langfristig können emotionale Turbulenzen entstehen, die einen Leidensdruck beinhalten. Mit Hilfe der kognitiven Verhaltenstherapie können diese, meistens unbewussten Gedanken aufgedeckt und entschlüsselt werden. Geprägt durch Erfahrung und Erziehung sind beispielsweise Glaubenssätze wie „freu` dich bloß nicht zu früh, das dicke Ende kommt bestimmt“ oder „ich denke vorsorglich negativ, damit ich später nicht so enttäuscht bin“, also individuelle Denkfallen. Sich die eigenen Denkweisen bewusst zu machen, hat schon eine Veränderung zur Folge. Dadurch können emotionale Folgereaktionen von Angst und Ärger durchbrochen werden, da nun die Wahl besteht, altes Denken beizubehalten – demzufolge dann auch die daraus resultierenden Emotionen – oder hilfreiche neue Denk- und Verhaltensweisen gemeinsam mit dem Psychotherapeuten zu erarbeiten. So lässt sich der Aufbau von Akzeptanz des Unveränderbaren bzw. die Sicht auf das durch einen selbst Veränderbare erlangen. Die Aufmerksamkeit wird auf die innere Wahrnehmung gelenkt – ein Hinschauen und Zulassen von Gedanken und Gefühlen. Eine bewusste, aktive und eigenverantwortliche Haltung entsteht. Die Bereitschaft, mit viel Achtsamkeit seine inneren Empfindungen wahrzunehmen, wird geweckt. So reduziert sich die innere Abwehr, oftmals auch in Form von Ablenkung gelebt. Ein Verstehen und Annehmen seines Selbst stellt sich ein. Hier gibt es kein allgemeingültiges Richtig oder Falsch, sondern ein individuell angemessenes Gefühl oder Verhalten in bestimmten Situationen. Der Hilfesuchende nimmt sich in seinem Sein an, unabhängig von einer möglichen negativen Bewertung durch andere. Dieses hat eine innere Freiheit zu Folge. Eigene Gedanken und Gefühle können angenommen, auf Angemessenheit überprüft und dann beibehalten oder aktiv verändert werden. Psychotherapie kann überraschen und befreien, einen Knoten lösen, und zu einem insgesamt zufriedeneren Selbsterleben führen.