
Vitamin-D: Kraft für das Immunsystem
Leichtfertige Überdosierung kann Leiden verschlimmern
Der Stoffwechsel von Vitamin-D ist tatsächlich sehr komplex und von pauschalen Empfehlungen bei vermutetem Vitamin-D-Mangel sollte man eher Abstand nehmen. Viel sinnvoller ist es, den persönlichen Speicherzustand, die aktivierte Form und den Vitamin-D-Rezeptor, welcher sehr häufig blockiert ist, bestimmen zu lassen. Nur so kann eine sinnvolle Strategie festgelegt werden. Wer das nicht möchte, sollte zumindest in der dunklen Jahreszeit die Zuführung von 800 i. E. (internationale Einheiten) täglich sicherstellen. Dadurch wird einerseits eine Überdosierung ausgeschlossen, andererseits ist es aber keine Garantie für einen intakten Vitamin-D-Stoffwechsel. Natürlich kann immer wieder Aal, Lachs oder Hering gegessen werden. Aber wer will schon täglich toxisch belastete Fischsorten zu sich nehmen? Also sind wir doch – und oftmals auch während des Sommers – auf eine maßgeschneiderte Substitution angewiesen. Unser körpereigener Vitamin-D-Speicher enthält das nicht aktive oder gebundene Calcidiol (25OH). Es ist biologisch nicht verwertbar und muss bei Bedarf in die aktive oder freie Form Calcitriol (1,25OH) umgewandelt werden. Für eine aussagekräftige Vitamin-D-Analyse (ca. 55,- Euro) sind somit folgende Blut-Parameter zu untersuchen: Je niedriger der Speicherwert (25-OH) ist, umso mehr muss zugeführt werden. Das ist auch in der helleren Jahreszeit häufig genug zu beobachten, weil Menschen zu wenig an der Sonne sind oder sich mit Kleidung oder mit Metallhaltiger Sonnenschutzcreme mit hohen Lichtschutzfaktoren zukleistern. Ist hingegen der aktive Anteil (1,25-OH) im Blut erhöht, liegt eine Aufnahme-Blockade vor. Erkennbar an einem erhöhten Rezeptor, wie unter (3) beschrieben. Ist dieser größer als 1 sprechen wir von einer Vitamin-D-Rezeptoren-Blockade oder Aufnahmestörung. Diese Entgleisung stellt ein ernsteres Problem dar, welches nur mit speziellen Wirkstoffen und Geduld therapierbar ist. Oftmals sind es Belastungs-Kombinationen durch Viren, Bakterien oder Toxine. In Frage kommen z. B: Ebstein-Barr-Infektion, Herpes- und/oder Borrelien-Infektion, Schwermetallbelastungen (Amalgam, Quecksilber), Medikamente, Umweltbelastungen (Wasser, Luft, Lebensmittel), Leaky-Gut-Erkrankung (durchlässiger Darm) u. s. w. Genetische Ursachen betreffen nur einen kleinen Anteil von ca. 15% der Bevölkerung. Alles das lässt sich nicht im Handumdrehen beseitigen. Hier sind komplexe entgiftungs-therapeutische-Maßnahmen notwendig. Was also tun, wenn Eile geboten ist und die Vitamin-D-Aufnahme nicht funktioniert? Schnell und relativ einfach lassen sich durch die Zuführung verschiedener Wirkstoffe die Rezeptor-Proteine vermehren und in ihrer Funktion verbessern – auch wenn die Ursache dieser Stoffwechselstörung dadurch absolut nicht beseitigt ist! Infrage kommen Wirkstoffe wie z. B. Vitamin A, E und K, Aminosäuren, Buttersäure, pflanzliche, antientzündliche Wirkstoffe, physiologische Bakterienstämme und spezielle Mineralien wie z. B. Bor, Calcium und Magnesium. Es erhöht die Leistungsfähigkeit unserer angeborenen, unspezifischen Abwehr. Dieses ist in der frühen Infektionsphase ganz besonders dann von Bedeutung, wenn der Körper mit neuen und unbekannten Erregern konfrontiert wird. Andererseits wird der lernfähige Ast unseres Immunsystems, die spezifische Abwehr, durch Vitamin-D abgebremst bzw. ausbalanciert und somit weniger reaktionsfreudig. Das ist wichtig, wenn es um den Schutz vor überschießenden Immunreaktionen geht wie z. B. bei Allergien oder Autoimmunerkrankungen. Eine zwingende Voraussetzung ist, dass der beschriebene Vitamin-D-Rezeptor voll funktionsfähig ist. Nun zurück zur unspezifischen angeborenen Abwehr: Ein reduzierter 25-OH-Wert von unter 50 nmol/l ist also mit einem stark erhöhtem Infektionsrisiko verbunden, darf aber nicht automatisch dazu führen, hoch dosiert Vitamin-D einzunehmen. Nur über die zusätzliche Kontrolle des aktivierten Vitamin D im Blut ist eine vermehrte Umwandlung in 1,25-OH und damit die gefährliche Rezeptor-Blockade erkennbar. Rezeptorblockaden oder Aufnahmestörungen fördern nicht nur Entzündungen, sondern produzieren auch massiv freie Radikale und damit schädliche Oxidationsprozesse und hemmen die unspezifische Abwehr und können die spezifische Abwehr zu überschießenden Reaktionen (Allergien, Autoimmunprozesse) veranlassen. Ein gut funktionierendes Immunsystem, aber auch der Knochenstoffwechsel benötigen volle Speicher und eine gesicherte und ausreichende Umwandlung aus dem Vitamin-D-Speicher in die aktivierte Form 1,25 OH. Das Verhältnis zwischen gebundenem und freien Vitamin D ist entscheidend. Es sollte sich immer kleiner als 1 in den Laboranalysen darstellen, Zwischen 1 und 1,5 sprechen wir von einer Grauzone. Vitamin-D-Untersuchungen, welche nur einen Wert beleuchten, sind nicht aussagefähig und unbrauchbar. Sprechen Sie darum mit ihrem Arzt oder Heilpraktiker. Achten Sie bei der Vitamin-D-Versorgung auch immer auf die gleichzeitige Zuführung von Vitamin A, E und K.
sind vielfältig
unser Immunsystem
besonders wichtig