Ein chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) bleibt oftmals erst unerkannt. Sowohl für Diagnose als auch Therapie gibt es aber vielfältige Optionen. Eine Behandlung erfolgt vor allem Geduld. Gerd Decker Bei vielen Patienten zeigt es sich wie eine unterschwellige Infektion, Kraftlosigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen, große Müdigkeit. Ganz normale Aktivitäten führen zu starker Erschöpfung. Auch Schlaf bringt die fehlende Energie nicht zurück. Eine Krankheit ohne richtige Diagnose. Ständiges Überforderungsgefühl, kleinste Aufgaben werden zu unüberwindlichen Hürden. Familie, Freunde und Arbeitskollegen reagieren mit Unverständnis. Betroffene fühlen sich verunsichert, nicht ernst genommen, wissen nicht was noch helfen kann. Schließlich führten ärztliche Untersuchungen oftmals zu keinerlei Ergebnissen.
Also doch gesund? So geraten Leidende schnell in die Ecke der Simulanten und entwickeln in ihrer Hilflosigkeit depressive Stimmungslagen, nichts hilft wirklich, sie fühlen sich in ihrer gesamten Existenz bedroht. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig das Vorliegen einer Depression. Diese hat andere Leitsymptome: Niedergeschlagenheit, Interessenlosigkeit und verminderter Antrieb. Jetzt auf gut Glück Antidepressiva oder andere Medikamente einzunehmen, kann alles nur noch schlimmer machen. Die Zähne zusammenbeißen und agieren hilft auch nicht – ganz im Gegenteil: Nach körperlichen oder geistigen Anstrengungen verschlechtert sich der Zustand oft für Tage.
Die Verdachts-Diagnose wird über die Gesamtsymptomatik definiert. Danach folgen bestimmte Ausschlusskriterien anderer mit chronischer Müdigkeit einhergehender Erkrankungen wie z.B. Schilddrüsenstörungen, Darmerkrankungen, rheumatische und Tumorerkrankungen. Aber auch Eisen-, Elektrolyt- und Vitamindefizite und falsche Ernährung sind genauso auszuschließen wie Vergiftungen mit Pestiziden, Lösungsmitteln oder Schwermetallen. Entzündungen der Zähne oder des Zahnhalteapparates (Bakteriengifte und NICO-Belastungen) können zur Auslösung oder Verstärkung der Symptome führen.
Neue Diagnosemöglichkeiten zeigen, dass auch Immundefekte für die Entstehung einer CFS (Chronic Fatigue Syndrom) verantwortlich sind. So können akute oder auch reaktivierte Infektionen verantwortlich sein. Trotz anhaltender Infektsymptomatik sind aktive Infektionen nur selten nachweisbar. Als Hauptverdächtige kommen u. a. Epstein-Barr-, Herpes- und Coxsackie-Viren aber auch Bakterien wie Chlamydien, Legionellen oder Borrelien in Frage. Spezielle Analysen wie der Lymphozyten-Transformationstest, die Lymphozyten-Subklassen-Untersuchung oder auch bei Borrelien-Verdacht der ELISA-Test und eine evtl. ergänzende Westernblot-Analyse sind hilfreich. Letztlich kann die Polymerase-Ketten-Reaktion als direktes Erregernachweisverfahren eingesetzt werden.
Das Chronische Fatigue-Syndrom ist eine Multisystemerkrankung mit ausgeprägten körperlichen und neurokognitiven Symptomen, die oftmals mehrere Auslöser benötigt wie anhaltender Stress, Verletzungen, Infektionen, traumatische Ereignisse usw. Die Widerstandskraft versagt, „das Fass Mensch“ läuft über. Der zelluläre Energiestoffwechsel (ATP-Gewinnung) geht in den Keller. Die Eskalationskaskade mündet in einer ausgeprägten Mitochondriopthie, die Kraftwerke der Zellen werden lahmgelegt und sind bezeichnend für den Kräfteverfall.
Der erfahrene Arzt oder Heilpraktiker wird nach gründlichster Diagnostik infrage kommende Therapieoptionen anbieten. Die Behandlung kann langwierig und vielschichtig sein. Naturheilkundliche Therapieformen mit Nosoden, Zytokinen, homöopathischen, isopathischen und pflanzlichen Wirkstoffen sowie Mitochondrien aktivierenden Behandlungsansätzen und Mikrostrombehandlungen ohne schädigende Nebenwirkungen werden mehr denn je nachgefragt.
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