
Negative Gefühle lassen sich „überschreiben“
Imaginatives Überschreiben von prägenden Erinnerungen wirken befreiend – Die Wirkung zeigt sich schnell
Ein wichtiger Bestandteil der Hypnosetherapie ist die Arbeit mit negativen Emotionen, da diese das Denken und Handeln betroffener Personen wesentlich beeinflussen. Imaginationsübungen sind hier sehr wirksame Therapietechniken. Sie können sowohl starke positive Emotionen auslösen als auch negative neutralisieren. Eine Indikation für Imaginatives Überschreiben ist dann gegeben, wenn die betroffenen Personen sehr intensive Gefühle erleben, von denen anzunehmen ist, dass sie auf Erinnerungen in Kindheit und Jugend zurückzuführen sind. Unser Alltag sieht sehr unterschiedlich aus und wir haben im Laufe unseres Lebens sehr verschiedene Erfahrungen gemacht, die uns nachhaltig prägen. Dieser Zusammenhang findet sich beispielsweise bei Menschen mit einer Angststörung. Hier könnte es eine beklemmende Erinnerung an die Schulzeit geben. Diese intensiven Gefühle sind meist aus alltäglichen Begleitumständen entstanden. In solchen Fällen können die Gefühle von Angst und Druck oder Stress mit Imaginativem Überschreiben „an der Wurzel“ angegangen und aufgelöst werden. Dadurch ist es möglich, dass sich die betroffenen Personen emotional stabilisieren. Es ist eine emotionsfokussierte Technik, die sich auf besondere Art und Weise gedanklicher Bilder bedient. Eine Interventionsmethode, mit der innere Bilder wie z. B. belastende Kindheitserinnerungen, Flashbacks, Albträume oder angstbesetzte Zukunftsszenarien in der Fantasie so zum Positiven verändert werden, dass die betroffenen Personen im Hier und Jetzt weniger unter diesen alten Bildern leiden. Ziel ist, die mit diesen Bildern verbundenen, belastenden Emotionen aufzulösen. Imaginatives Überschreiben kann bei fast allen psychischen Störungen zum Einsatz kommen. Im besten Fall werden die ehemals negativen Emotionen neutralisiert. Die betroffenen Personen erleben in der Hypnose, wie die ursprünglichen Bedürfnisse in der damaligen Situation im Nachhinein erfüllt werden. So wird ein Fundament geschaffen, auch in aktuellen Lebenssituationen besser für sich sorgen zu können. Bei manchen Betroffenen ist bereits von Anfang an klar, welche Erinnerungen sogenannte Schlüsselerinnerungen sind, die sich auf den Alltag dieser Personen negativ auswirken. Das können sowohl Erinnerungen an ungerechte Behandlung, Tod eines Familienangehörigen oder Einsamkeitsgefühle sein, aber auch traumatische Gewalterfahrungen. Diese Emotionen bilden sich nicht einfach so. Meist entstehen sie durch Erlebnisse aus der Kindheit, die für die betroffenen Personen sehr bedeutsam gewesen waren. Die Selektion dieser Erinnerungsbilder erfolgt auf unterschiedliche Weise. Sie können im therapeutischen Gespräch ausgewählt werden oder die Erinnerungen an die Erlebnisse von damals kommen von ganz allein empor. Manchmal sind sich die betroffenen Personen gar nicht bewusst, wo sich die Wurzeln der intensiven Gefühle befinden, die sie durchleiden und die sie im Alltag einschränken. Diese Bilder können den Trance-Zustand der Hypnose noch vertiefen, sodass die Personen ihren Mund einfach reden lassen können. Denn es ist eine verblüffende Erfahrung, zu beobachten, wie der Mund redet, ohne dass man dabei über das Gesprochene nachdenkt. Dann kann eine sogenannte „Affektbrücke“ durchgeführt werden. Mit Hilfe dieser Brücke in die Vergangenheit können die Betroffenen sich die prägenden Erlebnisse bewusst machen. Die Personen begeben sich in der inneren Vorstellung in eine aktuelle, belastende Situation und konzentrieren sich dabei auf ein bestimmtes Gefühl. Von diesem Gefühl ausgehend, lassen die betroffenen Personen ihren inneren Blick in die Vergangenheit schweifen. Sie gehen in ihren Gedanken in die Kindheit zurück, und schauen sich die Erinnerungen an, die mit diesem (Körper-)Gefühl verbunden sind. Es geht darum, herauszufinden, in welcher Situation sie sich exakt genauso gefühlt haben. Dabei tauchen Bilder aus der Vergangenheit auf, welche zu diesem Gefühl passen. Es können recht harmlose Erinnerungen auftauchen, aber auch intensive Bilder. Bilder, die jetzt wieder in das Bewusstsein rücken. Mit dieser Hypnosetechnik erhalten die betroffenen Personen alle Kraft und Möglichkeiten, um optimal für sich zu sorgen. Ihren Bedürfnissen von damals Ausdruck zu verleihen und die Situation dahingehend zu verändern, wie es ihren persönlichen Bedürfnissen entspricht. Die alten, belastenden Emotionen können mit dem Imaginativen Überschreiben bearbeitet und unschädlich gemacht werden. Ziel ist, dass sich die Personen aus der Lähmung von damals befreien, seelisch auftanken und sich in ein Gefühl der Geborgenheit vertiefen. Sehr häufig ziehen die betroffenen Personen einen starken Nutzen daraus, wenn Schlüsselerinnerungen mit Imaginativem Überschreiben bearbeitet werden. Oftmals ist schon eine Sitzung ausreichend, um das emotionale Erleben zu verändern. Bei Personen mit komplexer Traumatisierung wird diese Hypnosetechnik häufig mehrfach angewandt, um verschiedene Aspekte des Traumas behandeln zu können. So kann in einer Sitzung die Gewalterfahrung durch die Eltern überschrieben werden, während weitere Sitzungen den Fokus auf Erinnerungen haben, in denen sich die Betroffenen einsam oder ängstlich gefühlt haben. Oder es werden in weiteren Sitzungen belastende Erinnerungen aus der Jugendzeit und Pubertät behandelt, welche ebenfalls häufig bis ins Erwachsenenleben nachwirken. Durchschnittlich braucht es innerhalb einer Hypnosetherapie vier bis acht Sitzungen Imaginatives Überschreiben. Das hängt ganz vom Einzelfall ab. Durch die Auswirkungen einer gut geführten Hypnose können die entscheidenden Weichen für den persönlichen Lebenserfolg gestellt werden. Durch gezielte Beeinflussung der Psyche wird heilsamer Einfluss auf bestimmte Abläufe genommen, sodass Selbstverwirklichung stattfinden kann. Das Zurückkehren zum wahren „Ich“ führt zu einer deutlichen Persönlichkeitsentfaltung und letzten Endes zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit. Hypnose zeigt eine signifikante Wirkung auf das Erleben unseres inneren Selbst und steuert schließlich auf einen beschwingten Seelenzustand zu. Mit Hilfe von Hypnose erhalten die betroffenen Personen professionelle Unterstützung bei diesen wichtigen Veränderungsprozessen.
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