Fragt man Passanten nach der Bedeutung des Yoga, denken die meisten Menschen an Körperübungen, nur wenige an eine Geisteshaltung. Körperübungen allein machen noch keine Gesundheit aus. Selbst, wenn man sehr flexibel ist und Muskeln aus Stahl, jedoch Probleme mit dem Verdauungs- oder Nervensystem hat, kann man nicht behaupten, gesund zu sein. Bernhard DÖkel

Sampoorna Hatha Yoga ermöglicht strahlende Gesundheit durch:

1. richtige Bewegung

2. richtige Atmung

3. richtige Entspannung

4. richtige Ernährung

5. positives Denken

Entscheidend dabei ist ein positiver Geist, ein komplexes Zusammenspiel aus Gedanken, die ihrerseits Emotionen auslösen und einem Intellekt, der fähig ist zu entscheiden, welchen Gedanken man nachgehen und welche man unterbinden soll. Also die Fähigkeit, seine Gedanken bewusst zu beobachten, sein Verhalten zu analysieren und es zum Positiven zu verändern.

Unser Geist besteht aus einem Fluss von Gedanken. Tausend unbewusste Gedanken fließen durch unseren Geist und urplötzlich, durch ein sinnliches Erlebnis, ein Bild oder eine Erinnerung ausgelöst, wird ein Gedanke bewusst.

Nehmen wir den Gedanken an das Eis „Bananensplit“. Man kann diesen Gedanken einfach vorbeiziehen lassen oder ihn sinnlich ausmalen, bis man, wie durch Geisteshand gesteuert, zum Autoschlüssel greift, zur nächsten Eisdiele fährt und den Wunsch nach „Bananensplit“ befriedigt.

Nun, da das Erlebnis frisch ist, taucht der Gedanke immer wieder auf und wie bei einem Ritual fährt man regelmäßig zur Eisdiele, in der Hoffnung, das gleiche sinnliche Erlebnis nochmals zu erleben. Schnell wird das Ritual zur Sucht und ebenso schnell treten körperliche Begleiterscheinungen wie Verschleimung und Verstopfung auf. Erst jetzt wird einem die Sucht richtig bewusst und man möchte sie schnellstmöglich loswerden. Doch der Geist ist schwach und jedes Mal, wenn man vor einem weiteren Eisbecher sitzt, steigt Frustration darüber auf, dass man sich von der Sucht nicht lossagen kann. Eines Tages, als die Bedienung die Kirsche als Topping vergessen hat, läuft das Fass über, man schreit die Bedienung an, schmeißt den Eisbecher zu Boden, rennt aus der Eisdiele, mitten in einen Fahrradfahrer, der ausweicht und gegen ein Auto fährt. Und das alles nur, aufgrund eines Gedankens an „Bananensplit“.

Diese kurze Geschichte verdeutlicht, wie man immer wieder Opfer seiner eigenen Gedanken werden kann, wie man strahlende Gesundheit boykottiert, wenn man nicht bewusst entscheidet, welche Gedanken förderlich und welche zerstörerisch sind. Es ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Jeder Gedanke hat eine Auswirkung auf unsere Emotionen und unseren Körper.

Wie unterscheidet man nun positive von negativen Gedanken? Beobachte das Ergebnis der Handlungen. Sind sie wohltuend, fördert man sie, ansonsten lässt man sie sofort weiterziehen. Da man den ganzen Tag handelt, kann man wunderbar beobachten, welche Gedanken einem gut tun und welche nicht.

Kabir, ein Weiser aus dem 16. Jahrhundert sagte: „detach und attach“. Löse dich von negativen Gedanken und hefte deinen Geist an Positives. Im Grunde genommen kann jede Handlung zum Yoga werden; wenn man dadurch mehr Aufmerksamkeit und Konzentration gewinnt. Jede Sampoorna Hatha Yoga-Stunde fordert maximale Aufmerksamkeit durch präzise Körperpositionen und führt zu mehr innerer Konzentration.