Vom Konjunk-Tief zum aktiven Tun
Verständnisvolle Kommunikation mit sich und anderen lernen
Viele Menschen verfassen Äußerungen, die im Konjunktiv stattfinden, wie z.B. Stecken Sie in diesem „Konjunk-Tief“ fest, entsteht oftmals eine gedrückte Stimmungslage. Diese Tiefs haben zur Folge, dass der Betroffene sich in der Passivität sieht, da zwischen Gedanken, Worten und Handeln eine große Distanz zu bestehen scheint. Aktivität findet nur in der Möglichkeitsform – dem Konjunktiv – statt, der Betroffene bleibt hinter seinen Möglichkeiten, Ressourcen und Chancen zurück. Wird dieses registriert, stellt sich zunehmend ein Leidensdruck ein, evtl. in Form von Gedanken oder Selbstgesprächen. Da ein großer Teil der täglichen Kommunikation auf dieser Ebene stattfindet, resultiert aus diesen nicht selten die Abwertung durch sich selbst. Die Sicht auf das, was nicht geschafft wurde, steht im Vordergrund. Das „Konjunk-Tief“ betrifft auch den zwischenmenschlichen Bereich: „Könntest du bitte den Tisch decken?“ hat eine andere Wirkung als „Decke doch bitte den Tisch.“ Möglichkeitsformulierungen und -gedanken können angenommen oder abgelehnt werden; durch sich selbst ebenso wie durch andere Personen. Das Resultat daraus ist ggf. die Nichtveränderung, woraus sich das emotionale Tief noch verstärkt, da wir ebenso für das verantwortlich sind, was wir tun als auch für das, was wir nicht tun. Sich mit den eigenen Möglichkeiten des Tuns auseinanderzusetzen, hat eine Aktivität zur Folge – der Eindruck des passiv Ausgelieferten schwindet. „Ich mache“ anstatt „Ich könnte“, „Wir tun es“ anstatt „Wir könnten es tun“ setzt Energie frei und bringt innere Bewegung bzw. Aktivität; daraus resultierend dann eine innere Zufriedenheit. Dies findet in der Kommunikation mit sich selbst (Gedanken, Grübeln) ebenso statt wie im zwischenmenschlichen Bereich. Kommuniziere ich ohne Konjuktiv, sondern benutze den Indikativ, kann ich eine positive Veränderung bewirken. Auch der Austausch bzgl. individueller Definitionen, sei es die des „wertvollen Menschen“, die der „Zufriedenheit“, „harmonischen Partnerschaft“, um nur einige Beispiele zu nennen, bringt zielführende Erkenntnisse mit sich. Wer hat noch nicht festgestellt, dass Zuhörer und Empfänger nicht unweigerlich identisch meinen bzw. sprechen? Ebenso verhält es sich mit Aussagen des Gesprächspartners. Das wird an folgendem Beispiel deutlich: „Draußen regnet es.“ Registrieren auf der sachlichen Ebene: Draußen ist es nass. Registrieren auf der Appell- oder Beziehungsebene: Daraus entsteht evtl. die Äußerung: „Ich weiß, ich muss einen Regenschirm mitnehmen.“ Auch hier besteht eine individuelle Wahrnehmung des Gesagten. Inner halb der Beziehung – die sich nicht nur innerhalb der Partnerschaft findet, sondern überall dort, wo kommuniziert wird - können demzufolge Krisen entstehen. Streit nimmt zu – jeder einzelne wiederum hat hier seine Bewältigungsstrategien, die ggf. zu einer Verstärkung des Konfliktes führen können. Doch Zuhören und Verstehen – sich selbst und den Partner – kann man lernen. Dieses setzt dann eigene Ressourcen und somit aktive Veränderungsmöglichkeiten frei. Der Konjunktiv weicht auch hier dem Indikativ: „Ich tue / Wir schaffen es!“ So hat die Erkenntnis, dass ich nur mich selbst verändern kann, aktives Tun zur Folge. Aufgrund der Wechselwirkungen in einer Beziehung verändert sich oftmals der Partner mit. Raus aus dem Passiven, rein ins Aktive! Mit Hilfe des Psychotherapeuten lassen sich individuelle Denk- und Verhaltensmuster aufdecken, der Weg aus der Krise er arbeiten und beschreiten. www.psychotherapie-hinkelmann.de