
Moderne Verfahren können Schmerzen nehmen
Angeborene Fehlbildungen, Verletzungen oder Erkrankungen der Hände stellen den behandelnden Chirurgen deshalb vor ganz besondere Anforderungen, die deutlich über die optische Rekonstruktion hinausgehen. Als Spezialdisziplin in der Plastischen Ästhetischen Chirurgie nutzt die zeitgemäße Handchirurgie heute nach Möglichkeit minimal invasive Techniken, um ein Optimum an Ästhetik und schmerzfreier Funktion für die Patienten zu erreichen beziehungsweise zu erhalten. Schonende, mikrochirurgische OP-Methoden Immer mehr mikrochirurgische Eingriffe können mit feinsten Instrumenten und intraoperativ bildgebenden Verfahren unter Berücksichtigung von optimierten Schnittzugängen durchgeführt werden. Wo bis vor wenigen Jahren ein Klinikaufenthalt nötig gewesen wäre, lassen sich viele Erkrankungen an den Händen heute in weniger als einer Stunde ambulant in örtlicher Betäubung operieren. Bei diesen handchirurgischen Operationen kommen neben Mikroskopen und Mikro-Lupen zum Beispiel auch Endoskope und Spekula zum Einsatz. Letztere erlauben es, deutlich kleinere Schnitte so zu setzen, dass die Zugänge für die benötigten Instrumente sich nicht direkt über dem Defekt befinden. Dieses Vorgehen führt einerseits zu einer unauffälligeren ästhetischen Narbenbildung, weil Schnitte in Hautfältelungen „eingearbeitet“ werden können; darüber hinaus beugt es einer ungünstigen Vernarbung mit entsprechenden Funktionsbehinderungen vor, die früher oft als OP-Folgen in Kauf genommen werden mussten. Bei Arthrosen an der Hand ist es inzwischen sogar möglich, künstliche Gelenke einzusetzen. Darüber hinaus nimmt die Transplantation von Eigenfett in von Arthrose betroffene Sattelgelenke, Zwischen- oder Endgelenke der Finger zunehmend einen Stellenwert ein. Ein Verfahren, das Patienten bei entsprechendem Befund Schmerzen nehmen und Gelenke erhalten kann. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass zeitgemäße Handchirurgie eine Fülle an Möglichkeiten bietet, um Patienten zu einem Optimum an Lebensqualität zu verhelfen. Große Schnitte sollten hierbei, sofern irgend möglich, der Vergangenheit angehören! Abschließend sollte jedoch noch einmal darauf hingewiesen werden, dass auch moderneste handchirurgische Operationsverfahren keine „Zauberei“ sind. Auch, wenn die äußeren Narben nach einem minimal invasiven Eingriff meist schnell verblassen, ist das Ausmaß der inneren Veränderung, das vom Körper bewältigt werden muss, in der Regel größer. Patienten können, insbesondere nach Operationen an Gelenken, einige Wochen Geduld brauchen, bis sie (wieder) vollkommen beschwerdefrei sind.
Neue Verfahren
Für zahlreiche Erkrankungen im Erwachsenenalter, beispielsweise posttraumatische Probleme, Tennisellenbogen, gutartige Tumoren, rheumatische Beschwerden, schnellende Finger, Nerveneinklemmungen, das Karpaltunnelsyndrom, das Kubitaltunnelsyndrom oder die Dupuytrensche Kontraktur können heute schonende, minimal invasive OP-Methoden genutzt werden.
Beschwerdefreiheit mit etwas Geduld