Allgemeine Gesundheit
>Psychotherapie für Senioren – sinnvoll und wirksam

Psychotherapie für Senioren – sinnvoll und wirksam
Psychische Probleme im Alter oft unerkannt – Hilfe ist möglich
Häufig schnell abgetan als »typisch für Rentner«, leiden ältere Menschen an längeren Phasen gedrückter Stimmung, fühlen sich nicht gebraucht und wertlos und scheinen aus heiterem Himmel von einer großen Traurigkeit getroffen zu werden, die sie kein Interesse und keine Lust am Leben mehr spüren lässt. Diese Empfindungen können Hinweise auf eine Depression sein. Eine der häufigsten Angsterkrankungen im Alter ist die sogenannte »generalisierte Angststörung«. Sie geht mit einer unbestimmten Angst, einer großen Anspannung und tiefer Besorgnis über ganz alltägliche Probleme einher und beeinträchtigt die sich aus dem Leben zurückziehenden Betroffenen stark. Viel Leid wird auch durch Belastungs- und Anpassungsstörungen erfahren, das bspw. durch den Tod nahestehender Menschen, durch ein traumatisches Ereignis im Leben oder nach einer schweren körperlichen Krankheit ausgelöst wird. In diesen Situationen kann psychotherapeutische Hilfe und eine mitfühlende Begleitung sehr wohltuend sein. Chronische körperliche Erkrankungen sind oft mit einer deutlich verringerten Lebensqualität und großem persönlichen Leid verbunden. Bei den Diagnosen Diabetes, Rheuma oder auch nach einem Schlaganfall müssen Senioren damit rechnen, über Jahre mit Einschränkungen und Schmerzen zu leben. Vielleicht sind sie sogar dauerhaft auf die Hilfe anderer angewiesen. Mit Hilfe einer Psychotherapie lassen sich Ressourcen finden und Kräfte wecken, die hilfreich sind, diese schwierigen Lebensphasen zu meistern. Während des 2. Weltkriegs und auch in den Jahren danach erfuhren viele Menschen traumatische Erlebnisse, die ihnen noch oder erst im Alter das Leben schwer machen. Die Vertreibung und Flucht aus der heimischen Umgebung, persönliche Erfahrungen körperlicher und seelischer Gewalt, Vergewaltigung und auch Gefangenschaft und Zwangsarbeit können als belastende Erinnerungen im Alter immer wieder ins Bewusstsein gelangen. Gefühle von Scham oder Schuld zeigen sich, und die damit verbundenen Schmerzen und die eigene Hilflosigkeit werden wieder und wieder erlebt. Diese posttraumatischen Belastungsstörung kann zu einer starken Bedrohung der eigenen Identität werden. Eine Psychotherapie kann dabei helfen, auch diese negativen Lebensereignisse zu verarbeiten. Ältere Menschen neigen dazu, den Hausärzten vor allem ihre körperlichen Probleme zu schildern und weniger die psychischen oder sozialen Schwierigkeiten, die sich gerade vor ihnen auftun. So kann es manchmal Jahre dauern, bis die eigentlichen Ursachen erkannt werden und eine angemessene psychotherapeutische Beratung beginnen kann. Der Nutzen und die Wirksamkeit psychotherapeutischer Behandlungen wurden dabei in vielen Untersuchungen belegt. Die überwiegende Zahl der Betroffenen profitiert spürbar und nachhaltig von einer Therapie, es geht ihnen nachweislich besser.