
Akupunktur hilft bei Allergien
Eine sanfte Alternative bei Heuschnupfen und allergischer Bindehautentzündung
Die Ursache des Heuschnupfens liegt in einer überschießenden Abwehrreaktion des Immunsystems auf Gräser- und Blütenpollen. Dabei beschränkt sich der Heuschnupfen nicht allein auf die Sommermonate. Nach einem milden Winter können bei einer Allergie gegen Frühblüher (z.B. Erle, Hasel und Birke) die Symptome schon im Januar auftreten. Menschen mit Allergien gegen Spätblüher (z.B. Roggen, Spitzwegerich, Beifuß und Ambrosia) sind häufig bis in die Herbstmonate betroffen. Etagenwechsel vermeiden Die Pollenallergie sollte erstgenommen und rechtzeitig behandelt werden. Ansonsten besteht die Gefahr eines sogenannten Etagenwechsels: die Allergie der oberen Atemwege kann auf die tiefer gelegenen Bronchien übergreifen. So kann sich die Pollenallergie unbehandelt zu einem allergischen Asthma entwickeln. Es sollte daher bei entsprechenden Beschwerden eine allergologische Abklärung erfolgen, um das auslösende Allergen aufzudecken und gegebenenfalls eine Hyposensibilisierung einzuleiten. Diese in der Regel über drei Jahre erfolgende Therapie soll den Körper langsam an das Allergen gewöhnen und so die überschießende Reaktion des Immunsystems herunter regulieren. Weniger Medikamente Zur Behandlung der allergischen Beschwerden werden antiallergische Medikamente z.B. als Tablette oder Nasenspray eingesetzt. Nicht immer können dadurch die Beschwerden zufriedenstellend gelindert werden. Zudem können diese Medikamente auch Nebenwirkungen haben: So machen viele Präparate schlapp und müde und schränken das Reaktionsvermögen ein. Das ist insbesondere bei der Teilnahme am Straßenverkehr gefährlich. Viele Patienten wünschen sich daher eine alternative Behandlungsmethode, die mit weniger oder ganz ohne Medikamente auskommt. Freier Energiefluss Akupunktur stellt eine wirksame Alternative für die Behandlung von Heuschnupfen-Beschwerden dar. Dabei handelt es sich um eine Jahrhunderte alte Behandlungsweise aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Grundvoraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden ist nach Sicht der TCM ein freier Fluss der Lebensenergie „Qi“. Sie durchströmt den Körper auf definierten Leitungsbahnen, den Meridianen. Ist dieser Energiefluss blockiert, kommt es zu Beschwerden und Krankheiten. Durch Stimulation bestimmter Akupunktur-Punkte mittels feiner Nadeln kann der harmonische Qi-Fluss wieder hergestellt werden. Auf diese Weise lassen sich die Beschwerden lindern oder beseitigen. Wirksamkeit nachweisbar Die Wirksamkeit der Akupunktur bei Heuschnupfen ist mehrfach nachgewiesen worden. So wurden bei einer großen deutschlandweiten Studie¹ über 400 Patienten mit Gräser- und Birkenpollen-Allergie untersucht. Die Patienten mit Akupunktur- Behandlung benötigten deutlich weniger antiallergische Medikamente. Zudem berichteten sie über eine fühlbar höhere Lebensqualität als die Patienten ohne Akupunktur-Behandlung. Diese positive Wirkung war auch noch ein Jahr nach der Behandlung nachweisbar, ohne dass erneut Nadeln gesetzt wurden. Eine Akupunktur-Sitzung dauert etwa 30 Minuten. An ausgewählten Akupunktur-Punkten werden die dünnen Einmalnadeln gesetzt. Dort verbleiben sie etwa 20 Minuten und entfalten ihre heilsame Wirkung, während sich der Patient auf der Liege entspannt. Durch die Verwendung dünner und hochwertiger Nadeln ist der Einstich kaum schmerzhaft. Eine spezielle Wärmetherapie mittels einer sogenannten Moxa-Lampe verstärkt die Wirkung der Behandlung und wird von den meisten Menschen als sehr wohltuend empfunden. Ansprechpartnerin: Dr. med. Mariam Sachse Mehr Infos unter: www.praxis-radenz.de .
(¹Quelle:Brinkhaus et al Annals of Internal Medicine, 2013, 158: 225-234)
Fachärztin für Innere Medizin, Akupunktur und Ernährungsmedizin