Gute zwei Stunden hat die erste Besprechung mit dem berufstätigen Ehepaar gedauert. Eine neue Küche soll her, und sie soll all das bieten, was eine fünfköpfige Familie braucht, um sich darin wohlzufühlen und dennoch das Praktische nicht zu kurz zu kommen zu lassen. Gegen 20 Uhr kommt Hergen Garrelts in sein Büro zurück, das sich glücklicherweise in unmittelbarer Nähe zu den Wohnräumen befindet. Seit 25 Jahren ist der Diplom-Designer und Tischler- und Drechslermeister selbstständig, seit 24 Jahren befindet sich seine Werkstatt in einem idyllischen Vorort von Bad Zwischenahn. Eigentlich ist der ruhige Abend prädestiniert dafür, sich in dem urigen Klinkerhaus noch einmal die Zeit zu nehmen, sich in die erste Skizze zu vertiefen und die Gedanken schweifen zu lassen. Wie könnte die bisherige Vorstellung einer Küche in die Tat umgesetzt werden? Kreativität braucht es sicherlich, um eine Lösung zu finden; aber auch das nötige Expertenwissen, das Hergen Garrelts in sich trägt. Großen Wert legt man in seiner Tischlerwerkstatt auf die Verarbeitung von Massivholz. Zurzeit im Trend liegt die Eiche, aber auch Klassiker wie Nussbaum oder Kirsche haben eine große Nachfrage. Tropenhölzer wird man hier auf keinen Fall finden. „Der ökologische Aspekt ist uns sehr wichtig“, sagt Hergen Garrelts. Das bedeutet auch, dass man die Oberflächen von Küchen und anderen Möbelstücken wie Schränken, Tischen, Stühlen und Regalen selten lackiert, vielmehr steht hier das geölte Holz im Vordergrund. Viel Zeit nimmt sich der Designer und Tischler für die Beratung seiner Kunden. Dabei geht es nicht nur um die Wegführung im Raum und die Anordnung der einzelnen, maßgefertigten Küchenelemente, sondern auch um die Eigenschaften der gewählten Oberflächen. „Es handelt sich immer um hochwertige Möbel, die gut in den Alltag passen und vom Material her gut alt werden können.“ So manches Holz entwickelt mit der Zeit eine edle Patina. „Eine solche Fläche bleibt wertvoll und kann nach vielen Jahren gut wieder aufgearbeitet werden.“ Wichtig ist eine harmonische Kombination der neuen Möbelstücke mit den bereits vorhandenen Materialien im Raum. Dazu gehören die Wände, Fliesen und die Farbgestaltung. „Gutes Design ist unsichtbar, darf aber trotzdem schön sein“, so Hergen Garrelts. „Es darf sich optisch nicht verbrauchen.“ In die gesamte Planung werden auch andere Gewerke und manchmal eine Innenarchitektin mit einbezogen, beispielsweise wenn es um die Positionierung der Beleuchtung geht. „Wie wichtig der richtige Platz für eine Lampe ist, wissen viele Menschen erst hinterher.“ Oft ist der Einsatz von Hergen Garrelts in Neubauten gefragt, aber auch Altbauten verhilft er durch seine individuellen Möbelstücke häufig zu noch mehr Charme.
Immer wieder entwickeln Hergen Garrelts und sein fünfköpfiges Team neue Ideen, die sie schnellstmöglich in die Tat umsetzen. Dass die Kreativität hier nicht zu kurz kommt, beweisen die häufigen Auszeichnungen bei Design- und Ausbildungswettbewerben. Stilvoll und praktisch ist auch eine Schneidebrettserie aus Nussbaum, die im online-Shop unter www.echtbrett.de erhältlich sind.
