
Wenn Schmerzen sinnlos sind
Wie Sie Schmerzkrankheiten behandeln können – „Wind-Schmerzen“
Was kann ein Mensch tun, wenn sein Schmerz zu einem Standbild einfriert oder sich wie ein außer Kontrolle geratener Derwisch gebärdet? Die Chinesische Medizin beschreibt dieses Phänomen als „Wind-Schmerz“, wenn er scheinbar ohne erkennbaren Grund entsteht oder durch den Körper wandert. Es zwickt hier, klemmt dort, der Rücken, der Kopf, die großen Gelenke machen nicht mehr so mit. Das Letzte, was ein Mensch in so einer Situation hören möchte ist ein „Damit müssen Sie jetzt leben“. Schmerzen helfen, wenn sie Reflexe auslösen, weil etwas kaputtzugehen droht. Wehe wenn dieser Schutz fehlt. Wir bekommen dann nicht mit, wenn wir uns verletzen. Diabetiker zum Beispiel leiden manchmal an Wunden am Fuß. Und das nur, weil der Schmerz ihm den drohenden Hautdefekt nicht meldet. Mal hilft ein Medikament oder eine Behandlung und das nächste Mal macht dasselbe alles nur noch schlimmer. Das treibt den Schmerzgeplagten in den Wahnsinn, und – gar nicht so selten – den Arzt gleich mit. Das Wort „Psycho“ hängt dann oft unausgesprochen im Raum. Wind-Schmerzen wandern durch den Körper, sind wogend, einschießend, reißend, krampfend, kolikartig oder neuralgisch. Migräne, Spannungskopfschmerzen, Trigeminusneuralgie, Post-Zoster-Neuralgie, Schulter-Arm-Syndrom, Tennisellenbogen, funktionelle Brust- und Abdominalbeschwerden, Reizdarmsyndrom, Leistenschmerzen, schmerzhafte Daumen-, Hüft-, Kniegelenks- und Sprunggelenksarthrosen oder die rheumatischen Beschwerden kleiner Gelenke, Muskeln, Bänder und Sehnen, all diese Beschwerden können ein „Wind-Schmerz“ sein. Vielleicht sagen Sie sich jetzt, dass das ganz schön viele Zustände sind und meine Erfahrung gibt Ihnen da Recht, es gibt mehr Betroffene als man ahnt. Bereits als Kind habe ich mich immer gefragt, woher die Menschen kommen, die in meiner Heimat Oberschwaben ihre rheumatischen Beschwerden im Heilmoorbad auskurieren wollen und in ihrer Freizeit in den Wäldern ihre schmerzenden Glieder in die Ameisenhaufen steckten. Heute weiß ich, dass sie aus den durch Wetterwechsel geprägten, mal feuchtkalten, mal schwülheißen, windreichen Regionen kommen – und dazu gehört auch Norddeutschland. Feuchtigkeit bahnt krankmachenden Faktoren, insbesondere Kälte und Hitze, durch den Schutzschild der Körperabwehr den Weg. Der Wind wirkt dabei als Verstärker. Was dann schmerzt sind die Nerven, die durch den Angriff überreizt, die Waffen strecken. Die Chinesische Medizin hat für diese Beschwerden die passende Therapie entwickelt, nämlich Schröpfmassage zum „öffnen“ und stärken des Abwehrschildes, und die Akupunktur zur Ausleitung des Schmerzes. Die tastenden Finger des Behandlers finden den aktuellen Schmerzpunkt, die Öl -Schröpf-Massage löst den Schmerz und die Akupunktur leitet ihn aus. Dies hilft so zuverlässig, dass damit alle akuten und chronischen Schmerzzustände, die auf dem Entstehungsmechanismus Wind-Nässe, Kälte/Hitze basieren, erfolgreich therapiert werden können. Die Ärztebrüder Ferdinand und Walter Huneke aus Düsseldorf und die Leibärztin von J.F. Kennedy, Dr. Janet G. Travell, haben nahezu zeitgleich und ohne Kenntnisse der Chinesischen Medizin herausgefunden, dass eine Spritze mit einem Lokalbetäubungsmittel in Schmerzpunkte, die denen der Akupunktur entsprechen, Schmerzen sofort „löschen“ können, sobald eine Irritation der Nerven von Muskeln, Bändern, Gelenkkapseln und Sehnen vorliegt. Ist die Schmerztherapie auf diese Weise erfolgreich, liegt es nahe, dass keine ernsthafte Schädigung eingetreten ist. Wenn die Therapie nicht greift, dann könnte zum Beispiel im Gelenk Knochen auf Knochen reiben oder Bandscheibengewebe auf die Nerven drücken. So führt diese Behandlung entweder schnell zur Besserung oder zu weiterer Diagnostik. Nach drei Behandlungen ist oft klar, wie der nächste Schritt aussieht.
Wind-Schmerzen gebärden sich willkürlich und das zeigt sich so:
Patientenvortrag:
„Wenn Schmerzen sinnlos sind – Wie Sie mit einfachen Mitteln Schmerzen selbst behandeln können. Aktuelle naturheilkundliche Erkenntnisse und hilfreiche Maßnahmen.“
Termin: Dienstag, 30. August 2016, 19 – 21 Uhr
Ort: „Schlaues Haus“, Schlossplatz 12, 26122 Oldenburg, Seminarraum 2, 7. OG
Anmeldung erwünscht unter Tel.: 0441 – 25 8 44
Referent: Ralph Reck, Arzt für Naturheilverfahren und Chinesische Medizin
Kosten: 10 Euro€