
Schmerzen beim Händedruck?
Wer kennt das nicht als älterer Mensch? Jemand gibt einem die Hand, drückt fest zu und… man geht vor Schmerz fast in die Knie. Schuld ist die Arthrose, die an vielen Gelenken der Hand auftreten kann.
Der Daumen unseres händeschüttelnden Gegenübers drückt genau auf das Daumensattelgelenk, seine Finger quetschen die Grund-und Mittelgelenke zusammen: Autsch, man hört die Engel singen. Was aber, wenn all das nicht mehr hilft? Während die meisten Menschen wissen, dass man bei quälenden Hüft- und Kniegelenkschmerzen künstliche Gelenke einsetzt, ist es selbst vielen Ärzten nicht bekannt, dass wir Handchirurgen mit großem Erfolg Schmerzen an den Händen durch den Einbau kleiner Gelenke lindern können. Versteifung wird nach Möglichkeit vermieden Bis zu 250 Arthrose-Operationen führen die Chirurgen der „Hand- und Plastische Chirurgie Oldenburg“ jährlich durch. Nur in sehr seltenen Fällen, nämlich bei instabilen, also wackligen Gelenken, ist heute noch eine Versteifung von Fingergelenken die Operation der Wahl. Die meisten Patienten wollen das auch nicht und verzichten eher auf die Operation als eine Versteifung zu akzeptieren – mit Recht! Gelenke stabil halten Den Eingriff, bei dem die kleinen Implantate eingesetzt werden, kann man in örtlicher Betäubung oder in Narkose durchführen. Eine Ruhigstellung nach der OP dauert je nach Lokalisation zehn Tage bis sechs Wochen. Bewegungsschmerzen nach der OP können im Heilungsverlauf leider noch einige Wochen – und bei der Sattelgelenks-OP Monate – andauern, bevor der Eingriff vollkommen vergessen ist. Die Gelenke sind stabil und halten viel aus. Ansprechpartner: Dr. Andreas Settje, Facharzt für Handchirurgie und Plastische Chirurgie, Team der „Hand- und Plastische Chirurgie Oldenburg“ und „Aesthetik Team Oldenburg“
Auch die Endgelenke der Finger sind sehr häufig von der Arthrose betroffen. In unserer täglichen Praxis erleben wir viele ältere und auch gar nicht wirklich ältere Damen, die ihre verdickten und knotigen Endgelenk gar nicht anschauen mögen und ihre Finger am liebsten vor anderen Menschen verstecken.
Arthrose ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die im Lauf der Jahre, unabhängig von der Belastung der Hände, langsam zunimmt und äußerlich zu einem plumpen Aussehen der Gelenke führt. Innerlich kommt es zu Verschleiß und Verformung dieser kleinen Gelenke, die eigentlich ein Wunderwerk der Schöpfung sind. Betroffen ist vor allem, aber nicht nur, das weibliche Geschlecht.
Schon mit Anfang 40 kann die Daumensattelgelenkarthrose ein quälendes Ausmaß annehmen. Die zunehmende Arthrose der Mittel- und Endgelenke führt, anfangs besonders am Mittelfinger, zu einer schmerzhaften Beugeeinschränkung, so dass der Faustschluss unvollständig wird.
Die Ursache der Arthrose ist eine genetisch bedingte Veranlagung, die sich an vielen Gelenken des Körpers manifestieren kann. Viele Betroffene helfen sich mit Schmerzmitteln, Wärme und/oder Gymnastik. Oft hilft der Orthopäde mit Cortison- oder Hyaluronsäureinjektionen.
Bei der häufigsten Arthrose an der Hand, der Daumensattelgelenkarthrose (Rhizarthrose) kommen wir ohne Endoprothese (im Körper verbleibende Implantate) aus. Hier besteht die Möglichkeit einer Resektionsarthroplastik. Dies bedeutet, es ist machbar, nur den verschlissenen Knochen zu entfernen, ohne eine künstliche Prothese einzusetzen, indem mit Hilfe eines Sehnenstreifens das Gelenk wieder gängig gemacht wird – quasi ein künstliches Gelenk ohne Fremdmaterial.
Für alle anderen Gelenke gibt es Silikonendoprothesen verschiedener Größe bis hin zu Winzlingen für die kleinen Endgelenke.