
Nackenverspannung, Kopfschmerz und Schwindel
Ist eine gemeinsame Ursache der o.g. Beschwerden möglich? Die klare Antwort lautet: Ja. Auch wenn Nackenverspannung, Kopfschmerz und Schwindel unabhängige Symptome sind, so treten sie häufig gemeinsam auf und haben dann auch meist eine gemeinsame Ursache: eine Blockierung der oberen Halswirbelsäule (HWS). Das bedeutet, dass Wirbel in eine leichte Fehlstellung geraten sind. Das kann durch einen Unfall, eine Fehlbelastung oder auch einfach im Schlaf geschehen. Die Beweglichkeit des Kopfes kann dabei ganz normal erscheinen, vor allem bei Menschen mit lockeren (=mobilen) Gelenken. Die Beschwerden werden dann in bestimmten Positionen des Kopfes stärker oder auch schwächer, je nach Lage der Wirbelblockierung. Auch Begleiterscheinungen wie Schwindel, Kopfschmerzen oder auch Sehstörungen können dazu kommen. In jedem Fall und durchgehend spürbar ist jedoch die muskuläre Verspannung des Nackens, die als Schutzreaktion des Körpers angesichts der Fehlstellung verstanden werden kann. Massagen des Nackens, Wärme oder auch Kopfschmerztabletten helfen in dieser Situation nur sehr kurzfristig , was verständlich ist, da die Ursache des Problems -die Wirbelfehlstellung- mit diesen Maßnahmen ja nicht behandelt wird. ■ Wie lässt sich die Diagnose stellen? Auf Bildern, sei es Röntgen, CT oder MRT, ist die Wirbelblockierung nicht sichtbar, zu diskret ist die Fehlstellung. Der erfahrene Arzt kann jedoch durch Ertasten der Muskelspannung im Hals-Nackenbereich die Diagnose stellen. Betroffene Patienten spüren dabei anhand definierter Schmerzpunkte selbst, woher die Beschwerden kommen. ■ Gibt es schnelle Abhilfe? Ein verspannter Nacken, Kopfschmerzen und Schwindel beeinträchtigen die Lebensqualität sehr. Bei meinen Patienten bestehen diese Beschwerden zum Teil seit Monaten oder Jahren. Sie haben an verschiedenen Stellen Rat gesucht, ohne dass eine wesentliche Linderung eintrat. Dabei gibt es fast immer eine schnelle und schonende Therapie. Mit der Technik der sanften Chirotherapie können Blockierungen der HWS in wenigen Sitzungen beseitigt werden. Dabei wird der Kopf lediglich in entspannter Position sanft bewegt. Bei entsprechendem Fingerspitzengefühl des Therapeuten gelingt es, die blockierten Halswirbel ohne jede Kraft langsam zu lösen. Die Besserung ist meist sofort spürbar: „Mein Kopf fühlt sich ja viel leichter an, das ist Zauberei !“ ist der häufigste Kommentar meiner Patienten nach der ersten Erfahrung mit der sanften Chirotherapie. Dieser Effekt ist in der Kopf-Halsregion besonders eindrucksvoll. Allerdings ist die sanfte Chirotherapie an der gesamten Wirbelsäule sowie an anderen Körpergelenken erfolgreich einsetzbar. Die Zahl der notwendigen Behandlungen ist aus meiner Erfahrung abhängig von der Dauer der Beschwerden. Als Faustregel kann folgendes gelten: bis zu einem Monat Beschwerdedauer reicht meist eine Behandlung, von einem Monat bis zu einem Jahr sind meist zwei und über einem Jahr drei Behandlungen notwendig. Die Autorin: Dr. Nicole Gorris-Vollmer, Allgemeinärztin aus Oldenburg.