
Zahnstellungskorrektur mit Miniimplantaten
Auch in der kieferorthopädischen Praxis haben spezielle (Mini-) Implantate ihren festen Platz zur Steigerung der Behandlungsergebnisse und des Komforts für die Patienten erlangt. Zahnfehlstellungen, insbesondere schief stehende Frontzähne, können das Aussehen des Patienten schwer beeinträchtigen, das Beißen und die Aussprache erschweren u.v.m. Bei Erwachsenen erschweren oft schief oder lückig stehende Zähne das Einsetzen von Kronen, Brücken oder Implantaten bzw. machen es unmöglich, ästhetisch schönen Zahnersatz anzufertigen, da die Stützzähne nicht mehr an der richtigen (ursprünglichen) Position stehen. In der Kieferorthopädie werden sog. Miniimplantate oder Orthoimplantate eingesetzt. Diese sind nur ca. 1,6 mm dick und 6-10 mm lang und damit wesentlich kleiner als prothetische Implantate, die zur Verankerung von Kronen und Zahnersatz verwendet werden. Autorin dieses Beitrags: Zahnärztin Agnieszka M. Grosskreutz (Master of Science in Kieferorthopädie).
Sollen Zähne im Kiefer bewegt werden ist es erforderlich, eine Kraft in die gewünschte Richtung auf die Zähne auszuüben. Dazu werden Zahnspangen eingesetzt. In der Folge kommt es durch Umbauprozesse im Kieferknochen zu der gewünschten Wanderungsbewegung. Diese Fähigkeit zur Wanderung behalten die (natürlichen) Zähne lebenslang. Zahnspangen werden in der Regel an den anderen Zähnen durch Klammern oder feste Brackets verankert.
Übt man auf einen Zahn die gewünschte Schubkraft aus, so ergibt sich nach dem Prinzip „Actio = Reactio“ eine Gegenkraft auf die zur Abstützung verwendeten Zähne. Diese können daher eine unerwünschte Bewegung in die Gegenrichtung erfahren, da auch die als Abstützung der Zahnspange verwendeten Zähne die Fähigkeit zur Wanderungsbewegung haben. Je größer die gewünschte Zahnbewegung und je geringer die reaktive Gegenbewegung der zur Abstützung verwendeten Zähne, desto besser das Behandlungsresultat. Im Gegensatz zu natürlichen Zähnen, die wandern können, sitzen Zahnimplantate stationär fest im Kieferknochen und lassen sich nicht bewegen. Insofern eignen sich Implantate gut als Verankerungspfosten zur Zahnbewegung, da keine reaktive Verschiebung – wie bei natürlichen Zähnen – auftritt. Es findet daher nur die gewünschte Bewegung des schiefen Zahnes statt.
Kieferorthopädische Behandlungen können vereinfacht und beschleunigt werden. Die Kosten für Miniimplantate sind im Vergleich zu prothetischen Implantaten sehr gering, da sowohl die Kosten der Implantate selber als auch der Aufwand zum Einsetzen deutlich geringer sind ist als bei permanenten Implantaten, die Kronen und Brücken dauerhaft tragen sollen. Die Spezialisten unserer Abteilungen für Kieferorthopädie und Implantologie (2 Master of Science Kieferorthopädie und 1 Master of Science Implantologie / Dentalchirurgie) stehen gerne für ein Beratungsgespräch zu Verfügung. Nutzen Sie auch die Informationsmöglichkeiten unserer Homepage .