
Weisheitszähne entfernen ohne Angst
Eingriff unter Vollnarkose kann sinnvoll sein – Schonende Methode
Weisheitszähne bilden sich in der Regel ab dem 14. Lebensjahr und brechen oft erst im Erwachsenenalter durch. Ist für den Durchbruch nicht genügend Platz vorhanden oder liegen die Zähne quer im Kiefer, können sie sich durch akute oder diffuse Schmerzen unangenehm bemerkbar machen. Neben den Beschwerden durch den fehlenden Raumbedarf bieten schiefe Weisheitszähne außerdem einen idealen Nährboden für Karies oder Entzündungen auslösende Bakterien. Auch für die kieferorthopädische Behandlung von Fehl- und Engstellungen stehen Weisheitszähne häufig im Weg. Unter bestimmten Umständen kann es sogar sinnvoll sein, die Weisheitszähne rechtzeitig zu entfernen. Dies ist der Fall, wenn diagnostisch absehbar ist, dass ihr Verbleib zu einem späteren Zeitpunkt zu Problemen führen wird. Es gibt also eine Reihe von Gründen, warum Patienten sich früher oder später zu einer Entfernung der Weisheitszähne entschließen sollten. Fraglich ist dann, ob dieser operative Eingriff in lokaler Betäubung erfolgt oder unter Vollnarkose durchgeführt wird. Die sorgsame Abklärung dieser Frage sollte für jeden Patienten in Absprache mit dem operierenden Zahnarzt eine höchst individuelle Entscheidung sein. Abhängig ist sie vom Gesamtgesundheitszustand des Patienten (Risikoabwägung für Narkosemittel) und dessen medizinischer Vorgeschichte (mögliche Traumata), von den im Röntgenbild erkennbaren Befunden sowie der Anzahl der zu entfernenden Zähne. Der ambulante Eingriff sollte so weit wie möglich a-traumatisch, also stress- und angstfrei durchgeführt werden. In örtlicher Betäubung ist es bei völliger Schmerzfreiheit möglich, vier Weisheitszähne in ein bis zwei Terminen zu entfernen. Der Patient kann hierbei von einer Lachgassedierung profitieren, durch die – anders als bei einer Vollnarkose – das Bewusstsein ruhig gestellt aber nicht ausgeschaltet wird. Eine Entfernung unter einer sehr kurzen, exakt dosierten Vollnarkose kann hingegen sinnvoll sein, beispielsweise wenn alle vier Weisheitszähne gleichzeitig gezogen werden sollen, die Patienten große Angst haben und /oder bereits ein Zahnarzttrauma vorliegt. Unabhängig von der Betäubungsform wird der Oralchirurg den Eingriff immer so schonend wie möglich durchführen und darauf achten, das umliegende Gewebe zu schonen. Nach der OP sind meist deutliche Schwellungen und Blutergüsse sichtbar. Doch die Patienten können selbst einiges tun, um die Schmerzen zu lindern, die Schwellungen in Grenzen zu halten, die Wundheilung zu unterstützen und die Risiken für Komplikationen zu minimieren. Die Einnahme von Schmerzmitteln, die gleichzeitig entzündungshemmend wirken, ist meisten ein bis drei Tage nach der OP notwendig. In dieser Zeit sollten sich die Patienten eine absolute Auszeit gönnen und ihren Körper in Ruhe heilen lassen. Coolpacks und kalte Waschlappen dürfen ununterbrochen von außen auf die geschwollenen Wangen gelegt werden. Ideale Nahrungsmittel in den ersten Tagen nach der Weisheitszahnentfernung sind Suppen und Brei. Auf Milchprodukte und Krümeliges sowie Kaffee und schwarzen Tee sollte verzichtet werden. Alkohol, Tabak und Sport müssen tabu sein! Nach etwa einer Woche können die Fäden gezogen werden. In Absprache mit dem behandelnden Zahnarzt können Patienten dann voll in ihren Alltag zurückkehren. Übrigens: Da die Zahnpflegefähigkeit während der Heilphase nach einer Weisheitszahnentfernung sehr eingeschränkt ist, kann eine anschließende professionelle Zahnreinigung nicht nur sinnvoll sein, sondern für den Patienten auch als eine wohltuende Selbst-Belohnung wirken.
Das Wohlverhalten des Patienten hilft, Komplikationen zu vermeiden.