
Parodontitis früh behandeln!
Erkrankungen des Zahnhalteapparates nicht auf die leichte Schulter nehmen
Die fortschreitende Entzündung des Zahnhalteapparates führt unbehandelt zu Zahnfleischbluten, Mundgeruch, schmerzhaften Schwellungen, tiefen Zahnfleischtaschen, Knochenabbau, Zahnverlust und weitergehenden Krankheitsbildern. Es ist inzwischen wissenschaftlich gesichert, dass durch Plaque oder Biofilm verursachte Parodontitiskeime in der Mundhöhle den Nährboden für teils schwere Allgemeinerkrankungen bilden. Das Risiko für Thrombosen, Schlaganfälle, Herzerkrankungen und Diabetes ist bei einer unbehandelten Parodontitis nachweislich erhöht. In der Zahnarztpraxis kann Parodontitis heute bereits im Frühstadium sicher diagnostiziert werden. Und sie kann wirksam behandelt werden! Das Fortschreiten der Erkrankung und der Verlust der Zähne lassen sich bei guter häuslicher Mundhygiene in Verbindung mit modernsten Behandlungsmethoden und regelmäßigen Prophylaxe-Recalls verhindern. Schritt für Schritt Laboruntersuchung: Wird in der Zahnarztpraxis eine Parodontitis festgestellt, können mittels einer bakteriellen Untersuchung im Labor die Art der Parodontitiskeime und deren Menge exakt bestimmt werden. Liegen heftige Entzündungsreaktionen vor, kann der behandelnde Zahnarzt als Sofortmaßnahme ggf. ein Antibiotikum verordnen. Hieran muss sich jedoch in jedem Fall eine systematische Weiterbehandlung entsprechend dem Schweregrad der Erkrankung anschließen. Zunächst werden bei einer professionellen Zahnreinigung sämtliche Ablagerungen von den Zähnen und aus den Zahnfleischtaschen entfernt. Im Anschluss erfolgt einige Zeit später in Betäubung eine Tiefenreinigung der Zahnwurzeln und Zahnfleischtaschen. Diese Tiefenreinigung ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen! Nach einer vier- bis sechswöchigen Heilphase hat sich bei vielen Patienten mit beginnender Parodontitis der Zustand deutlich verbessert und ihr Zahnfleisch hat wieder eine gesunde, feste Form angenommen. Ist eine ausreichende Eliminierung der Bakterien durch die konventionelle Tiefenreinigung nicht möglich, und/oder wird nach der Heilphase immer noch blutendes und/oder entzündet angeschwollenes Zahnfleisch diagnostiziert, ermöglicht die „antimikrobielle Photodynamische Therapie“ (aPDT) eine rasche Linderung der Beschwerden. Bei dieser schmerzfreien Therapie wird in die vorhandenen Zahnfleischtaschen eine blaue Flüssigkeit appliziert, die die mundhöhlenfeindlichen Bakterien markiert. Mit dem Laser können im Anschluss 99,9 Prozent der schlechten Bakterien und Viren abgetötet werden. Die behandelten Taschen können völlig ausheilen. Die Erfolge sind zweifelsfrei und statistisch gesichert untersucht und dokumentiert worden. Hierbei handelt es sich jedoch leider bislang um eine Privatleistung, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen wird. Kommen eine Tiefenreinigung und eine aPDT nicht in Frage, weil die Parodontitis sehr weit fortgeschritten ist und die erzielten Verbesserungen für eine Stabilisierung des Zahnhalteapparates nicht mehr ausreichen, stehen für Parodontitispatienten modernste chirurgische Verfahren zur Verfügung. Diese können einem weiteren Knochenabbau Einhalt gebieten und verloren gegangenes Gewebe regenerieren. Parodontitis ist eine Erkrankung, die der lebenslangen besonderen Aufmerksamkeit der Patienten bedarf, um fest sitzende Zähne bis in hohe Alter zu erhalten. Regelmäßige Kontrollen und professionelle Zahnreinigung in Verbindung mit einer sehr guten häuslichen Mundhygiene können den erreichten Status dauerhaft sichern. Es bleibt jedoch meist eine gewisse Empfindlichkeit. Beschwerdefreie Patienten sollten im Blick haben, dass Parodontitis ein multifaktoriell bedingtes Geschehen ist. Auch Stress, Rauchen und Alkoholkonsum können ein Wiederaufflammen der Parodontitis begünstigen. Neben dem bewährten Weiterbehandlungskonzept (gründliche Pflege, regelmäßiger Prophylaxe und Ultraschall-Scaling) kann die individuelle Gestaltung über eine „Aromatherapie“ erfolgen. Genau auf den Patienten abgestimmte ätherische Öle und Gele, für die tägliche Mundhygiene haben oft einen ebenso durchschlagenden Erfolg wie konventionelle Spüllösungen. Zahnärzten steht mit dieser Maßnahme eine gut wirksame Möglichkeit der unterstützenden Parodontitis-Behandlung ohne die negativen Nebenwirkungen einer systemischen Antibiotika-Therapie zu Verfügung. Diese kommt dem Wunsch vieler Patienten nach einer ganzheitlichen Behandlung entgegen.
Alarm im Mund!
Die gute Nachricht:
Professionelle Zahnreinigung und Tiefenreinigung:
Laserbehandlung:
Seltenes, chirurgisches Vorgehen:
Nach der Behandlung:
Natürlich geht `s weiter: