
Bewegung tut auch bei Rheuma gut
Die wichtigsten Fragen und Antworten finden Sie hier zum Nachlesen
Rheuma und Schmerz sind untrennbar miteinander verbunden – das wissen viele Rheuma-Patienten aus leidvoller Erfahrung. Insgesamt sind in Deutschland etwa 17 Millionen Menschen von einer rheumatischen oder muskoloskelettalen Erkrankung betroffen. Nicht alle Patienten erhalten jedoch eine adäquate Schmerztherapie. Anlässlich des Welt-Rheuma-Tags 2016 informierte eine Vielzahl von Experten im Rahmen einer bundesweiten Aktion. Hier eine Auswahl wichtiger Fragen und Antworten: Schmerzen gehören wie Schwellung, Rötung, Überwärmung und Funktionseinschränkung zu jeder Entzündung und somit auch zu den entzündlichen Gelenkerkrankungen. Schmerzen bei Rheuma können aber auch andere Ursachen haben wie Über- und Fehlbelastungen des Bewegungsapparates, Muskelverspannungen oder Schädigungen der Nerven. Je nach Stärke des Rheumaschubes sollte man mit einem eingeschränkten Bewegungstraining fortfahren. Man sollte aber keinesfalls „über die Schmerzgrenze hinausgehen“. Es ist geradezu klassisch für entzündliche Rheumaerkrankungen, dass Schmerzen durch nicht zu stark belastende Bewegung besser werden. Durch die Bewegung verbessert sich die Durchblutung und die Entzündung im Gelenk wird weniger. Die durch die Entzündung vermehrte Flüssigkeit im Gelenk wird abgebaut – die Schmerzen nehmen ab. Deshalb gilt grundsätzlich: Bewegung ist gerade für ein entzündetes Gelenk eher günstig, wenn die Entzündung nicht zu massiv ist. Je nach Ort der Schonhaltung müssen die Gegenspieler der verkrampften Muskeln aktiviert werden. Das gelingt meist nur gut durch eine spezielle Krankengymnastik. Bei der Hausarbeit gibt es eine Vielzahl von Hilfen, damit die Gelenke nicht überlastet werden: Gefäße mit zwei Henkeln oder Griffen verwenden, damit sich das Gewicht auf beide Arme verteilt. Rutschfeste Unterlagen benutzen, damit zum Beispiel beim Rühren nicht noch Haltearbeit geleistet werden muss. Effektive Öffner von Flaschen oder Büchsen verwenden, Griffverdickungen nutzen. Zum Schneiden spezielle Messer verwenden, die ein Abknicken im Handgelenk verhindern. Ist etwas Schweres zu tragen, holen Sie es möglichst nah an den Körper heran. Bringen Sie Dinge, die ständig gebraucht werden, nicht zu hoch unter, damit das Schultergelenk nicht ständig übermäßig beansprucht wird. Praktische Tipps bekommen Sie auch bei den Ergotherapeuten oder durch die Videos der Rheuma-Liga und deren Broschüren. Lassen Sie zuerst abklären, ob bei Ihnen möglicherweise eine Depression vorliegt. Entzündliche Rheuma-Formen sind häufig von einer Depression begleitet und diese ist gut behandelbar. Ich rate Ihnen sehr, sich einer Gruppe der Deutschen Rheuma-Liga anzuschließen. Sie werden andere Betroffene kennen lernen und aus Ihrer Vereinsamung herauskommen. Dort warten viele interessante Angebote auf Sie. Sie müssen nur zugreifen.
Sind die Schmerzen bei Rheuma immer auf eine Entzündung zurückzuführen?
Soll ich mich bei rheumatoider Arthritis bei einem akuten Schub eher schonen oder mit meinem Bewegungstraining weitermachen?
Es klingt paradox, aber bei Bewegung lassen meine Schmerzen nach. Kann ich mit gezielter Bewegung Schmerzen dauerhaft verringern?
Was kann ich tun, damit ich eine Schonhaltung und damit verbundene Schmerzen vermeide?
Wie kann ich meine Gelenke zum Beispiel bei der Hausarbeit entlasten?
I ch habe oft so starke Schmerzen, dass ich mich zu nichts mehr aufraffen kann. Gleichzeitig habe ich Angst, auf Dauer zu vereinsamen.