Brennereimuseum
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Über uns:
In der neuen Welt jenseits des Atlantiks war William Morton die erste Operation mit Äther gelungen, in England führten die ersten Fabriken den 10-Stunden-Tag ein. Man schrieb das Jahr 1850. Deutschland erlebte die industrielle Revolution.
Einer, der in diesem Jahr zu neuen Ufern aufbrach, war Johann Heinrich Kolloge. Der 30-Jährige aus Simmerhausen (Königreich Hannover) wurde im nahen Großherzogtum Oldenburg fündig: Mit Vaters Hilfe kaufte er im Herzen der alten Wittekindstadt Wildeshausen einen Gasthof samt Brennhaus und etwa zehn Hektar Äcker und Weiden. 9500 Reichsthaler Gold hatte er zu zahlen – eine für damalige Zeiten enorme Summe.
Was folgte, war (zunächst) eine Erfolgsgeschichte. Der Betrieb am Ufer der Hunte expandierte mit Hilfe einer in Deutschland Einzug haltenden neuen Technik: der Dampfmaschine. Sie trieb die schwere Getreidemühle, die Rührwerke, Quetschen oder die Pumpen an, und sie sorgte mit ihrem Druck für die Temperaturen, um Alkohol zu destillieren. Kolloges Korn, der „keinen Kater kennt“, wurde zum Markenzeichen im Oldenburger Land. Sogar Spötter lobten: „Selbst die Sau am Troge, lechzt nach dem Schnaps von Kolloge“.
Nicht nur der 32-prozentige Korn, sondern gut 200 Fabrikate wurden im Labor des Familienbetriebes zusammengemixt. Viele Namen sind heute vergessen. Choleratropfen, Halber Hund, Puebla oder Malakoff hießen im Jahr 1887 die Renner, später kamen Whisky, Weinbrand und Dutzende von Likören hinzu. In einem kleinen Büchlein wurden die Rezepte von Generation zu Generation weitergegeben.
Was die Technik angeht, blieb in der Dampfkornbranntweinbrennerei die Zeit stehen. Längst hatte die Konkurrenz bereits tiefgreifende Rationalisierungen hinter sich, da schnaufte an der beschaulichen Hunte noch immer die Dampfmaschine.
Erst ein Orkan am 13. November 1972 stoppte die alte Technik: Die obere Hälfte des 32 Meter hohen Schornsteins stürzte zu Boden. Dass die Abgase nun nicht mehr in
vorgeschriebener Höhe in die Luft abgelassen werden konnten, bedeutete das Ende:
Dampfkessel und Dampfmaschine durften nicht mehr betrieben werden – und damit
waren fast alle Maschinen im Hause lahmgelegt.
Die Familie Kolloge entschied sich, das verwinkelte Gebäude nicht abzureißen. Sie begann mit der Restaurierung und stellte die Weichen für einen Museumsverein. Er engagiert sich seit 1982 dafür, das Gebäude und damit ein Stückchen Früh-Industrialisierung für die Nachwelt zu erhalten.
Führungen durch die Brennerei sind für Gruppen ganzjährig nach vorheriger Absprache bei Frau Holtmann-Kolloge unter Telefon 04222 – 6517 oder per E-Mail an: holtmann-kolloge@web.de
Einer, der in diesem Jahr zu neuen Ufern aufbrach, war Johann Heinrich Kolloge. Der 30-Jährige aus Simmerhausen (Königreich Hannover) wurde im nahen Großherzogtum Oldenburg fündig: Mit Vaters Hilfe kaufte er im Herzen der alten Wittekindstadt Wildeshausen einen Gasthof samt Brennhaus und etwa zehn Hektar Äcker und Weiden. 9500 Reichsthaler Gold hatte er zu zahlen – eine für damalige Zeiten enorme Summe.
Was folgte, war (zunächst) eine Erfolgsgeschichte. Der Betrieb am Ufer der Hunte expandierte mit Hilfe einer in Deutschland Einzug haltenden neuen Technik: der Dampfmaschine. Sie trieb die schwere Getreidemühle, die Rührwerke, Quetschen oder die Pumpen an, und sie sorgte mit ihrem Druck für die Temperaturen, um Alkohol zu destillieren. Kolloges Korn, der „keinen Kater kennt“, wurde zum Markenzeichen im Oldenburger Land. Sogar Spötter lobten: „Selbst die Sau am Troge, lechzt nach dem Schnaps von Kolloge“.
Nicht nur der 32-prozentige Korn, sondern gut 200 Fabrikate wurden im Labor des Familienbetriebes zusammengemixt. Viele Namen sind heute vergessen. Choleratropfen, Halber Hund, Puebla oder Malakoff hießen im Jahr 1887 die Renner, später kamen Whisky, Weinbrand und Dutzende von Likören hinzu. In einem kleinen Büchlein wurden die Rezepte von Generation zu Generation weitergegeben.
Was die Technik angeht, blieb in der Dampfkornbranntweinbrennerei die Zeit stehen. Längst hatte die Konkurrenz bereits tiefgreifende Rationalisierungen hinter sich, da schnaufte an der beschaulichen Hunte noch immer die Dampfmaschine.
Erst ein Orkan am 13. November 1972 stoppte die alte Technik: Die obere Hälfte des 32 Meter hohen Schornsteins stürzte zu Boden. Dass die Abgase nun nicht mehr in
vorgeschriebener Höhe in die Luft abgelassen werden konnten, bedeutete das Ende:
Dampfkessel und Dampfmaschine durften nicht mehr betrieben werden – und damit
waren fast alle Maschinen im Hause lahmgelegt.
Die Familie Kolloge entschied sich, das verwinkelte Gebäude nicht abzureißen. Sie begann mit der Restaurierung und stellte die Weichen für einen Museumsverein. Er engagiert sich seit 1982 dafür, das Gebäude und damit ein Stückchen Früh-Industrialisierung für die Nachwelt zu erhalten.
Führungen durch die Brennerei sind für Gruppen ganzjährig nach vorheriger Absprache bei Frau Holtmann-Kolloge unter Telefon 04222 – 6517 oder per E-Mail an: holtmann-kolloge@web.de
Branchen, Marken und Schlagwörter
Museen in Wildeshausen
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Adresse:
Wittekindstr.
2
27793 Wildeshausen
27793 Wildeshausen
E-Mail: E-Mail schreiben
Öffnungszeiten:
Die Öffnungszeiten sind unbekannt
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