Viele OPs ambulant und narbensparend möglich
„Tag der Hand“ am 1. März – Operationen bei Nervenverletzungen an Hand und Arm
Viele Verletzungen können Nervenschäden an Händen oder Armen bedingen. Ursachen für derartige Schäden sind oft Schnitte, Stiche oder Quetschungen, andere Unfälle, zum Beispiel Knochenbrüche oder Tumore. Auch massive Überbelastungen, etwa durch Sport oder schwere Gartenarbeit können Nervenirritationen verursachen. In Folge der Nervenverletzungen kommt es zu Sensibilitätsstörungen, Schmerzen und Taubheitsgefühlen sowie Lähmungserscheinungen mit Auswirkungen auf das umliegende Gewebe, die langfristig zu Fehlstellungen der Hand führen können. Eingeschränkte Sensibilität und Motorik der Gliedmaßen tritt nicht nur bei Verletzungen der großen Nerven des Arms, also Speichernerv, Mittelnerv oder Ellennerv auf, auch Schäden an kleinen Nervenverästelungen können zu sehr unangenehmen Beschwerden führen. Nach eingehender Untersuchung kann bei Irritationen eine konservative Therapie, zum Beispiel durch Ruhigstellung, Handtherapie und gegebenenfalls medikamentöse Schmerzlinderung, erfolgen. Ist die Funktion des Nervs durch Druck, also Einklemmung gefährdet, oder der Nerv durch eine größere Verletzung sogar durchtrennt, ist eine Operation angezeigt, um die Funktion der Hand bzw. des Arms wiederzuerlangen und/oder Folgeschäden vorzubeugen. Nervenoperationen erfolgen je nach Befund in Regionalanästhesie oder in Vollnarkose. In vielen Fällen ist dies inzwischen ambulant möglich. Bei diesen Eingriffen kommt hochmoderne Mikrochirurgie zum Einsatz, und in der innovativen Handchirurgie wird möglichst narbensparend operiert. Ist nach einer größeren Verletzung ein reines mikrochirurgisches Nähen der Nervenenden nicht mehr möglich, können heutzutage auch Nerventransplantationen vorgenommen werden. Sollte auch das bei alten Verletzungen nicht mehr möglich sein, so können bei sogenannten Nerven-Transfers defekte Nerven mit anderen noch gesunden Nerven gekoppelt werden, um zumindest wichtige Teilfunktionen doch noch wieder zu erlangen. Nach der OP kann Krankengymnastik/Handtherapie den Heilungsverlauf positiv beeinflussen. Patienten brauchen jedoch Geduld. Es dauert regelhaft mehrere Monate bis der Erfolg des Eingriffs in Bezug auf Motorik und Sensibilität eindeutig zu erkennen ist.