Warnsignale von Burnout erkennen
Mit Mut und Begleitung den eigenen Teufelskreis durchbrechen
Zunehmend fühlen sich viele Menschen durch die Arbeit überlastet und ausgebrannt. Die Zahl der psychischen Erkrankungen durch Stress am Arbeitsplatz steigt stetig an. Wenn dann noch Partnerschaftsprobleme mit den eigenen Kindern hinzukommen, läuft das Fass meist vollends über. Die Ursachen sind vielfältig und individuell. Manche Menschen haben eine persönliche Prägung, die die Erkrankung am Ausgebranntsein begünstigt. Aber auch Belastungen von außen und extreme Stresssituationen führen schnell zur Überforderung und schließlich zum Burnout. Das moderne Leben fordert von unserer Psyche viel Belastbarkeit und Flexibilität. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer soll flexibel, freundlich, teamfähig und kreativ sein. Er soll ständig bereit sein, sich auf Veränderungen und Unterbrechungen einzustellen, Neues zu lernen und auch überaus noch sehr engagiert zu sein, eine neue Aufgabe oder ein Projekt erfolgreich durchzuführen. Es gibt persönliche, situationsbedingte und gesellschaftliche Ursachen. 1. Phase: Erste Anzeichen von Erschöpfung Der Betroffenen zeichnet sich oft durch ein berufliches Überengagement aus. Er hat das Gefühl, unentbehrlich zu sein und verleugnet dabei eigene Bedürfnisse. Er hat ein vages Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist, hat gelegentlich grundlose Ängste und reagiert somatisch mit verschiedenen Symptomen wie Kopf- und Bauchschmerzen, Angespanntheit, Schlafstörungen und Energiemangel. 2. Phase: Die Erschöpfung schreitet voran Alles dreht sich – gefühlt – nur noch um die Arbeit. Innerliche Unruhe, Nervosität und Gereiztheit oder sogar Aggressivität nehmen zu. Der Betroffene ist weniger belastbar, leidet unter Stimmungsschwankungen und Erholungsunfähigkeit sowie chronischer Müdigkeit. Entspannung wird oft nur noch mit Alkohol und/oder Tranquilizern erreicht. Ausgeprägtere somatische Symptome wie Bauch- und Rückenschmerzen kommen hinzu. Körper und Geist steuern auf die völlige Erschöpfung zu. Die Leistungsfähigkeit und der Lebensmut schwinden dahin. Der Betroffene resigniert und wird apathisch.Die Frustrationstoleranz verringert sich immer mehr wegen Niedergeschlagenheit und Minderwertigkeitsgefühlen. Das Ganze ist begleitet durch eine schwere Depression und häufig Suizidgedanken. Wer die dritte Phase erreicht hat, muss meist stationär behandelt werden. Wer bei sich Symptome der ersten oder zweiten Phase erkennt, sollte den Mut zusammennehmen und sich einen ambulanten Termin geben lassen, um gemeinsam zu schauen, was im eigenen Leben verändert werden kann. Denn wenn alles so bleibt, wird der Betroffene über kurz oder lang in der dritten Phase ankommen. In dieser Phase ist es oft sehr schwierig, wieder den Boden unter den Füßen zu spüren. Indikationen sind: Familien- und Partnerschaftsprobleme, Suchtmittelmissbrauch (Rauchen, Alkohol, Cannabis und andere illegale Drogen), Co-Abhängigkeit, Depressionen, Ängste, Phobien, Prüfungsangst, Burnout, Stress. www.praxis-gesundheit-sucht.de
3. Phase: Die völlig Erschöpfung