Wenn der Schmerz immer wieder kommt
Lesertelefon am 6. September – Rund 30 Prozent betroffen
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) ist Migräne „die häufigste neurologische Erkrankung, an der in Deutschland etwa acht bis zehn Prozent der Männer und zehn bis 25 Prozent aller Frauen leiden.“ Als gesichert gilt: Bei der Entstehung der Migräne wirken eine genetische Vorbelastung mit individuell unterschiedlichen Auslösern – so genannten Triggern – zusammen. Häufige Trigger sind Stress und seelische Belastung, ein unregelmäßiger Schlafrhythmus, Alkohol oder bestimmte Nahrungsmittel. Eine Heilung ist bisher nicht möglich. Deshalb kommt der Behandlung der Symptome eine entscheidende Bedeutung zu. Nach den im Januar 2018 umfangreich aktualisierten Leitlinien zur Behandlung der Migräne sollten leichte und mittelstarke Attacken mit frei verkäuflichen Schmerzmitteln und nicht-steroidalen Antirheumatika behandelt werden. So wirkungsvoll eine Akut-Therapie sein mag – sie stößt an Grenzen, wenn die Migräne häufiger auftritt oder sogar chronisch wird. Infrage kommt eine medikamentöse Prophylaxe für Menschen mit drei oder mehr Migräneattacken im Monat, bei Attacken, die länger als 72 Stunden anhalten oder auch bei Patienten, die auf die herkömmlichen Schmerzmittel nicht ansprechen oder deren Nebenwirkungen nicht tolerieren. Nicht-medikamentöse Therapiebausteine der Migräne-Prävention können beispielsweise Stressmanagement, Entspannungsverfahren oder eine kognitive Verhaltenstherapie sein. Als wirksam hat sich zudem mäßiger, aber regelmäßiger Ausdauersport erwiesen . Die Möglichkeiten der Migräneprophylaxe werden jedoch längst nicht ausgeschöpft, wie die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) berichten. Nur 22 Prozent der Patienten, die von einer Prophylaxe profitieren könnten, erhalten demnach tatsächlich vorbeugende Medikamente oder andere Maßnahmen. Neue medikamentöse Therapieoptionen, die speziell für die Prophylaxe bei chronischer Migräne entwickelt wurden, stehen aktuell kurz vor der Zulassung und könnten den Stellenwert der vorbeugenden Behandlung erhöhen. Donnerstag, 6. September, Gebührenfreie Rufnummer
der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft, der Deutschen Schmerzliga und der
Migräneliga Deutschland
11 bis 18.30 Uhr
0800 – 0 60 4000