Allgemeine Gesundheit
>Wie der zweite Weltkrieg bis heute emotional nachwirkt
Wie der zweite Weltkrieg bis heute emotional nachwirkt
Der Zweite Weltkrieg liegt 70 Jahre zurück. Der äußere Wiederaufbau ist längst getan. Seelisch sind die furchtbaren Schrecken der Kriege allerdings noch lange nicht verarbeitet. Wie die Forschung heute weiß, wirken sie im Unbewussten weiter. In den Seelen der Kriegskinder und sogar in den Generationen danach. Kein Platz für Gespräche Über die Kriegserfahrungen und die damit verbundenen Emotionen, wie Angst, Zorn, Wut, Aggression, Misstrauen, Ohnmacht, Schuld und Scham wurde nach dem Krieg selten gesprochen. Für solche Gespräche gab es keinen Platz, denn die Menschen hatten das Erlittene gerade in sich weggesperrt um den Schrecken nicht mehr zu spüren. Sie waren darauf konzentriert, den äußeren Wiederaufbau voranzubringen. An den seelischen Wiederaufbau dachte so gut wie niemand. So blieben die erlebten Traumata aus den Kriegsjahren in den einzelnen Individuen lange Zeit wie ein Vermächtnis verborgen. Verdrängtes ist nicht vergessen Seit 1945 herrscht weitgehend Frieden in Deutschland. Gemessen an den vielen gewaltvollen Zeiten der deutschen Geschichte in den 80 Jahren davor, mussten wir seitdem nicht mehr primär ums Überleben kämpfen. Dadurch findet das in der Vergangenheit Verdrängte heute wieder in den Menschen Raum, um endlich geheilt zu werden. Aktuelle Auswirkungen Streit, Kampf und unkontrollierte Aggressionseruptionen in Individuen als auch von unterschiedlichsten Gruppierungen ist eine Form von Krieg, der im Kopf und der Seele fortdauert. Flucht, Vertreibung, Vergewaltigung und Misshandlungen haben Traumata hinterlassen, die immerfort wieder aufleben und selbst heute nach 70 Jahren Frieden Entwicklung und Vorwärtskommen behindern. Fazit: Wenn uns bewusst wird, woher Wut, Aggression, Scham und Schuldgefühle rühren, können wir endlich Frieden mit uns selbst machen. Dazu kann es sehr wertvoll sein, bei einer Behandlung von unklaren psychischen Störungen eine transgenerationale und systemische Betrachtungsweise als Grundlage eines ganzheitlichen Ansatzes anzuwenden. So wird es möglich, dass mit einer sanften und fürsorglichen Traumatherapie die Schatten der Vergangenheit ihre Wirkung verlieren. Die Chance und Aufgabe der mittlerweile 70-jährigen Friedenszeit liegt darin, uns auf unsere schöpferische Verantwortung gegenüber allem Lebendigen zu besinnen und mutig an der eigenen geistig-seelischen Entwicklung zu arbeiten. Weitere Informationen unter: www.ulrich-martitz.de . Autor dieses Beitrags: Ulrich Martitz, Heilpraktiker Für Psychotherapie
Millionen von Kindern, die in den Kriegsjahren groß geworden sind – die Kriegskinder – waren unerträglichen Situationen ausgesetzt, wie z.B. Bombardierungen, Vergewaltigungen oder Flucht und Vertreibung. Um psychisch stabil überleben zu können, spalteten sie die schrecklichen Erlebnisse und die daraus resultierenden Gefühle von sich ab. Sie verankerten ihren Platz im Unterbewusstsein.
Es ist an der Zeit, dass dieses Bewusstsein Allgemeingut wird und eine breite Öffentlichkeit versteht, wie verstrickt unsere Seelen mit den Traumata der Vergangenheit sind. Viele, die sich abweichend verhalten, tragen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine übergroße Last durch entsprechende Familienschicksale. Daher wird auch immer noch allzu schnell gestritten, ausgegrenzt und sich gegenseitig beschuldigt. Erst durch eine Aussöhnung mit den unerlösten Schattenbereichen wird der Weg frei für ein Leben in mehr Harmonie.