Milchzähne richtig pflegen

Kariesprophylaxe ist mehr als Zähneputzen

Es gibt einiges, was Eltern für die Zahnpflege ihrer Kinder tun können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Ernährung und dem anschließenden Putzverhalten.

Kindgerechte Zahnpflege beginnt nicht mit Zähneputzen, sondern mit der richtigen Ernährung ! Durch lang anhaltenden Zuckerkontakt mit den Zähnen entstehen kariesauslösende Bakterien, welche Zucker zu Säuren verarbeiten, die den Zahnschmelz angreifen.

Eltern sollten besonders darauf achten, in welchen Abständen ihre Kinder Zucker zu sich nehmen. Für die Kariesentstehung ist die Häufigkeit von Säureangriffen entscheidend, die zum Beispiel beim dauernden Naschen oder beim Dauernuckeln von zucker-und/oder säurehaltigen Getränken aus Trinkflaschen (auch ungesüßte Früchtetees sind aufgrund des Säuregehalts schädlich für den Zahnschmelz) entstehen.

Zwischenmahlzeiten sollten, statt aus Schokolade, Bonbons, Kuchen, Salzstangen und Limonaden, besser aus Rohkost, Obstsorten mit einem geringen Zuckeranteil, einem Butterbrot und ungesüßten Getränken bestehen. Milch, Käse und Fisch enthalten Fluoride und unterstützen so den Aufbau des Zahnschmelzes.

Beim Naschen zwischendurch ist es wichtig zu wissen, dass zuckerfrei noch nicht automatisch zahnfreundlich bedeutet. Unter www.zahnmaennchen.de finden Eltern eine Liste mit wissenschaftlich getesteten, unbedenklichen Produkten, die mit einem Zahnmännchen mit Schirm ausgezeichnet sind.

Bereits ab dem ersten sichtbaren Zähnchen em-pfiehlt es sich, Kindern einmal täglich mit einem dünnen Film fluoridhaltiger Kinderzahnpasta die Zähne zu putzen. Besonders vor dem Schlafengehen sollten die Kinderzähne von einem Erwachsenen gründlich geputzt werden. Danach sollte nichts mehr gegessen und höchstens noch Wasser getrunken werden.

Kinderzähne sollten übrigens mindestens so lange von einem Erwachsenen nachgeputzt werden, bis das Kind flüssig Schreibschrift schreiben kann (mit ungefähr 8 bis 9 Jahren). Nach Rücksprache mit dem Zahnarzt kann es im Einzelfall sinnvoll sein, auch schon im Milchgebiss Zahnseide zu verwenden!

Gründlichkeit ist bei der Pflege des Milchzahngebisses also wichtig. Eile hingegen ist eher kontraproduktiv! Grundsätzlich ist es ratsam, zwischen dem letzten eingenommenen Bissen und dem Zähneputzen etwa 20 Minuten vergehen zu lassen, denn mögliche Säuren im Essen lösen Mineralien aus dem Zahnschmelz heraus und schwächen ihn vorübergehend. Dies gilt für Milchzähne genauso wie für das Erwachsenengebiss.

Fluoride in Zahnpasten, im Speisesalz, Fluorlacken oder in Form von Tabletten beschleunigen die Remineralisierung der Zähne und machen das Milchgebiss haltbarer. Regelmäßige Zahnarztbesuche sollten eingehalten werden, sobald der erste Milchzahn durchgebrochen ist – auch bei beschwerdefreien Zähnen…!

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