Milchzähne gut pflegen und lange erhalten
Zur richtigen Pflege und Erhaltung der Milchzähne gehört mehr als nur Zähneputzen. Gute Kariesprophylaxe zuhause und konsequente zahnärztliche Vorsorge bei den Kleinsten sichern ein strahlendes Lächeln im Erwachsenenalter.
Vertrauensvoll „Ah“-sagen Der spielerische Zahnarztbesuch ab Durchbruch des ersten Milchzahnes kann das Kind vor Schmerzen, Traumata und Zahnarztangst bewahren. Eltern, denen das Wohl ihres Nachwuchses am Herzen liegt, sollte der frühe Gang in die Zahnarztpraxis ein wichtiges Anliegen sein. Er ist die beste Voraussetzung für ein kooperatives, angstfreies Arzt-Patientenverhältnis im Erwachsenenalter und ein gesundes und schönes Folgegebiss. Zahnpflege beginnt beim Essen Durch langen Kontakt zwischen Zucker und Zähnen wird die Bildung von Säuren gefördert, die den Zahnschmelz angreifen. Kinder sollten deshalb nach Möglichkeit keine gesüßten Getränke aus der Nuckelflasche bekommen, sondern früh an das Trinken aus einem Becher gewöhnt werden. Ideale Durstlöscher sind Wasser oder ungesüßte Tees. Ein gutes Kautraining, das die Speichelbildung anregt, bieten rohes Gemüse und knackiges Obst. Milch, Käse und Fisch enthalten Fluoride, die den Aufbau des Zahnschmelzes unterstützen. Autorin dieses Beitrags: Dr. Fahema Yazdani, „die-oldenburger-zahnärzte“
Darüber hinaus dienen die „Ersten“ als Platzhalter für die zweiten Zähne und spielen auch für die Ästhetik des Erwachsenengebisses eine wesentliche Rolle.
Außerdem sind kariöse Milchzähne entgegen der immer noch verbreiteten Meinung „die fallen ja ohnehin aus“ keine Bagatelle. Die Kariesbakterien können die im Durchbruch noch sehr empfindlichen bleibenden Zähne anstecken und Folgeerkrankungen, u.a. dauerhafte Schmerzen, Schlafstörungen, Hals-, Nasen-Ohrenprobleme sowie Essstörungen, auslösen.
In einer auf Kinderzahnheilkunde eingestellten Praxis können nicht nur bereits vorhandene Schäden an den Milchzähnen sehr rechtzeitig erkannt und behandelt werden, Eltern erhalten hier auch wertvolle prophylaktische Unterstützung für die Pflege und Erhaltung der Kinderzähnchen. Diese reicht von Tipps für eine zahngesunde Ernährung und das richtige Putzverhalten bis zu Kinderzahnkronen als sinnvolle Platzhalter. Bis zum Schuleintritt des Kindes sollte der Besuch beim Zahnarzt routinemäßig einmal jährlich erfolgen. Später zweimal pro Jahr.
Bereits stark beschädigte Milchzähne können durch vorgefertigte, zum Teil mit weißem Kunststoff verblendete Stahlkronen versorgt werden, um einem Zahnverlust und daraus resultierenden Platzmangel im bleibenden Gebiss vorzubeugen.
Bei guter Kooperationsfähigkeit des Kindes kann eine längere Behandlung in Lachgassedierung erfolgen. Das Kind ist dabei leicht sediert, die Behandlung erscheint ihm kürzer als sie eigentlich ist, und es fühlt sich wie ein schwebender Astronaut im Weltraum. Sein Bewusstsein bleibt jedoch vollständig erhalten und es kann bereits kurz nach der Behandlung in elterlicher Begleitung die Praxis verlassen.
Umfangreich kariös zerstörte Gebisse von Kindern sollten idealerweise unter Vollnarkose behandelt werden, um Traumata und die gravierenden Folgen einer Nicht-Behandlung zu vermeiden.
Vom ersten Milchzahn an putzt man die Zähne der Jüngsten am besten einmal täglich mit einem dünnen Film fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (500 ppm). Jedoch nicht sofort nach dem Essen! Vor allem nach sauren Speisen sollte mit dem Zähneputzen eine halbe Stunde gewartet werden. Nach dieser Zeitspanne ist das saure Mundmilieu durch den Speichel neutralisiert und der Zahnschmelz wird geschont.
Ungefähr ab dem zweiten Lebensjahr können Kinder angeleitet werden, ihre Zähne zweimal am Tag für zwei Minuten mit einer erbsengroßen Menge Zahnpasta selbst zu pflegen. Die Fluoridmenge in der Zahnpasta wird in Absprache mit dem Zahnarzt langsam gesteigert.
Ein Einsatz von Fluoridtabletten ist aus zahnärztlicher Sicht gründlich abzuwägen, da das in den Tabletten enthaltene Fluorid deutlich systemischer – also auf den ganzen Organismus – wirkt, als das in der der Zahnpasta enthaltene Fluorid.