Hilfe für Rücken und Gelenke
Bewegungseinschränkungen können ihren Ursprung auch an anderer Stelle haben. Manchmal gehen sie von einer entfernt gelegenen, oft nicht schmerzhaften „Schlüsselstörung“ aus.
Unter osteopathischen Gesichtspunkten können für die Beschwerden auch funktionelle Bewegungseinschränkungen der Gelenke oder Fehlspannungen in den Muskeln oder den Faszien verantwortlich sein, die in der Regel schon lange vor dem Auftreten von Beschwerden vorhanden sind. Sie bleiben unbemerkt, solange die Anforderungen des Alltages mit den Restfunktionen der Gelenke noch zur Deckung kommen. Wenn wir auf dem wackeligen, schief-gestellten Gartentisch noch einen Turm von Bausteinen errichten sollten, der nicht umkippt, können wir uns gut vorstellen, was der Körper leisten muss, wenn er auf einem schief-gestellten Becken die gesamte Wirbelsäule bis zum Kopf so ausbalancieren muss, dass der Mensch nicht umfällt. Jeder Baustein (Wirbel) würde dabei so gegen den anderen versetzt, dass der Turm einigermaßen stabil steht. Die Muskulatur muss dazu die Wirbelkörper in diese schiefe Position bringen und dort halten. Die Grundspannung der Muskulatur erhöht sich, man fühlt sich innerlich angespannt, es treten Blockaden in den Wirbelgelenken auf, die sich bis zu den Schultern, dem Nacken, den Beinen und dem Brustbein fortsetzen. Wenn Ihnen beim Lesen bis jetzt noch nicht schwindelig geworden ist, dann könnte noch angemerkt werden, dass es in der Osteopathie die Vorstellung gibt, dass auch eine Fehlspannung in den Verbindungen der Schädelknochen zueinander, einschließlich der Kiefergelenke, sowie eine Fehlfunktion der inneren Organe zu einer Asymmetrie des Skelettsystems und des gesamten Körpers beitragen können. Autorin dieses Beitrags: Dr. Gudrun Radenz
Beschwerden treten erst dann auf, wenn die äußeren Belastungen im Beruf oder Sport von den Gelenken etwas erzwingen, was diese nicht mehr leisten können oder wenn die Nachbargelenke die Störung nicht mehr ausgleichen können.
Bei diesen „funktionellen“ Bewegungseinschränkungen gehen die Probleme von einer entfernt gelegenen, oft nicht schmerzhaften „Schlüsselstörung“ aus. Man kann es sich so vorstellen wie einen „wackeligen“ Gartentisch, bei dem nicht ein Bein zu kurz ist, sondern bei dem sich durch die Witterung die Tischplatte so verzogen hat, dass die Beine nicht mehr gerade auf dem Untergrund stehen können. Man kann nun einfach einen Bierdeckel darunter klemmen (kurzfristige Lösung) oder aber das Holz der Tischplatte wieder so richten, dass der Tisch auf Dauer wieder gerade steht (nachhaltige Lösung).
Besonders bedeutend ist dabei auch, dass sich die Asymmetrie über einen längeren Zeitraum verstärkt, wenn sie bestehen bleibt. Darunter leiden auf Dauer die Bandscheiben und die Gelenke der Wirbelsäule.
Die Störungen jetzt nur regional zu beseitigen, führt nur zu einem kurzfristigen Erfolg (Beispiel „Bierdeckel“). Die Asymmetrie bleibt bestehen und zwingt den Körper in kurzer Zeit wieder dazu, diese durch weitere Fehlstellungen auszugleichen.
Bei der osteopathischen Behandlung nach dem Manufit®-Konzept von Dr. Anton Hack werden die ursächlichen Störmuster erkannt und mit einer sanften und schonenden Behandlung aufgelöst. Ziel ist es dabei, das Becken gerade zu stellen, die Wirbelsäule ins Lot zu bringen, die Verspannungen zu lösen, Bewegungseinschränkungen und Asymmetrien der Gelenke zu beseitigen, insgesamt also im Körper einen harmonischen Zustand wieder herzustellen. Zusätzlich können auch der Kopf und die inneren Organe behandelt werden.
Die Methode kann eingesetzt werden bei akut aufgetretenen Rückenschmerzen (zum Beispiel Hexenschuss), Schmerzen in den Gelenken (Schultergelenke, Kniegelenke, Tennisellenbogen), Sehnenscheidenentzündungen, Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich (zum Beispiel bei langem Arbeiten am Bildschirm), bei Verspannungen im Brustkorb mit Blockierung von kleinen Rippengelenken, aber auch bei Tinnitus, Schwindel und Migräne, sowie nach Unfällen mit nachfolgenden Fehlstellungen.
Viele Krankenkassen erkennen inzwischen die osteopathische Behandlung als wirksam an und erstatten die Kosten dafür anteilig.