Kreativität und Intuition im Unternehmen
Eine Untersuchung der Management Consultants Horvath & Partners hat ergeben, dass 70 Prozent der weniger erfolgreichen Unternehmen in den letzten fünf Jahren nicht intensiv mit Kreativitätstechniken gearbeitet haben! Von den erfolgreichen Unternehmen haben 78 Prozent in den letzten fünf Jahren mit Kreativitätstechniken im Unternehmen gearbeitet. Kreativität als Führungsqualität Die Welt wird zunehmend komplexer und unübersichtlicher. Dadurch wird eine erfolgreiche Unternehmensführung immer schwieriger. Oft sind in Unternehmen alle rational-betriebswirtschaftlichen Ressourcen zur Steigerung von Effektivität und Effizienz ausgeschöpft. Es erfolgen keine echten Innovationen mehr in Unternehmen und Produktgestaltung. Das wichtigste Potenzial bleibt oft ungenutzt: die Kreativität von Mitarbeiter/innen und Unternehmer/innen! Hier setzen moderne Kreativitäts- und Innovationsstrategien an. Sie nutzen das ungeheure Wissenspotenzial, das in unserem Unbewussten schlummert und unendlich viel größer ist als das von uns rational abrufbare Wissen. Kreativitätstechniken Jeder Mensch ist kreativ – ob Mitarbeiter oder Chef. Doch: Alles kreative Potenzial ist nutzlos, solange es nur Potenzial bleibt. Um dieses Potenzial sinnvoll und effektiv zu nutzen gibt es eine Fülle von Methoden und Techniken, die hilfreich bei der Entwicklung von neuen Ideen oder Bewältigung verschiedenster Herausforderungen sind – diese aufzuführen sprengt den Rahmen dieses Artikels. Wichtig dabei ist, dass es sowohl systematisch-analytische als auch intuitiv-kreative Methoden gibt – sozusagen für jede Herausforderung eine eigene Methode – von der „6-Hüte-Methode“ von Edward de Bono bis zur „Heyoka“-Methode von Peter Gerd Jaruschewski. Was ist Intuition? Intuition leitet sich aus dem Lateinisch „Intuere“ ab, was soviel bedeutet wie „hineinschauen“. Prof. Dr. Gerd Gigerenzer vom Max-Planck-Institut in Berlin beschreibt Intuition so: „Intuition oder das Bauchgefühl ist für mich ein Gefühl, das drei wesentliche Eigenschaften hat: Zum Ersten taucht es schnell im Bewusstsein auf, zum Zweiten sind einem die tieferen Gründe, warum man diese Intuition hat, nicht bewusst. Und zum Dritten ist dieses unbewusste, ungefilterte Wissen nun nichtsdestotrotz so stark, dass es der Grund vieler unserer Handlungen ist.“ Intuition im Unternehmen Die unternehmerische Entscheidungskultur ruht auf mehreren Säulen: Fachwissen, Sozialkompetenz, Methodenkompetenz und professioneller Intuition. Während die ersten drei Bereiche unumstritten sind, erntet der Bereich „professionelle Intuition“ bei Unternehmer/innen häufig noch ein verständnisloses Lächeln. Dabei wusste schon Albert Einstein: „Das Einzige, was zählt, ist Intuition!“ Immer, wenn wir etwas nicht wissen, geht ohne Intuition gar nichts! Moderne und aufgeschlossene Unternehmer/innen nutzen ihre intuitiven Fähigkeiten professionell zur Unternehmensentwicklung, denn Intuition hilft und nützt bei der Problemlösung und Entscheidungsfindung, beim Umgang mit Komplexität, der Förderung von Kreativität, dem Erfassen von Zeitqualitäten, der Zukunftsgestaltung, der Gestaltung von Interaktion und Beziehung, der Förderung von Synergien und dem Sinn für Wesentliches. Es gibt eine Fülle von Möglichkeiten, die Entwicklung der intuitiven Kompetenz zu schulen und die eigene Wahrnehmung wieder auf die enormen Fähigkeiten des Unbewussten zu lenken, einige davon sind die Integration von Vernunft und Intuition oder die Schulung der Selbstwahrnehmung, doch das Wichtigste ist eine andere/neue Haltung und Einstellung zur Intuition: Vertrauen Sie (öfter) ihrem Bauchgefühl und lassen Sie eine Intuitionskultur zu – sowohl bei sich als auch Ihren MitarbeiterInnen. Der Autor: Peter Gerd Jaruschewski, Marketing- und Unternehmensberater, Kreativitätsscout, befasst sich seit über 20 Jahren mit dem Thema „Kreativität und Intuition im Unternehmen“ und wendet viele dieser Methoden und Techniken in seiner Beratung an ( www.agentur-jaruschewski.eu ).
In einer großen weltweiten IBM-Studie bezeichneten die Geschäftsführer von Unternehmen Kreativität mit großem Abstand als wichtigste Führungsqualität der Zukunft. Kreative Unternehmen setzen Kreativitätstechniken ein für
• Entwicklung neuer Marketingstrategien
• Produktverbesserungen und Entwicklung neuer Produkte
• Optimierung der Kommunikation im Unternehmen
• Neue Ideen für die Kundenakquise und -pflege
• Verbesserung der Mitarbeitermotivation
Das Wichtigste ist jedoch eine kreative Unternehmenskultur. Große junge und erfolgreiche Unternehmen wissen, wie man ein kreativitätsförderndes Umfeld im Unternehmen aufbaut, indem besondere Freiräume (räumlich und geistig) für Mitarbeiter/innen geschaffen werden, in denen neue Ideen entstehen können. Wer die Regeln zum Aufbau von kreativen und genialen Teams beachtet, bekommt ein fast unerschöpfliches Potenzial an innovationsfördernden Gedanken und Vorschlägen – daneben wirkt das herkömmliche betriebliche Vorschlagswesen wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten.
Die Intuition – die Sprache unseres Unbewussten – hat unendlich viel mehr Informationen für ihre Entscheidungsfindung zur Verfügung als unser bewusstes Denken: Während unser Gehirn pro Sekunde ca. elf Millionen Bits an Informationen empfängt und (im Unbewussten) speichert, verarbeitet unser bewusster Verstand maximal 50 Bits pro Sekunde!
Der Unternehmensberater Dr. Andreas Zeuch hat in seinem „Fünfeck des Nichtwissens“ die Bereiche aufgeführt, in denen professionelle Intuition im Unternehmen eine besonders wichtige und Erfolg versprechende Rolle spielt:
• Informationen fehlen
• Informationen sind im Übermaß vorhanden
• Information sind widersprüchlich
• Informationen sind nicht vertrauenswürdig
• Informationen sind unverständlich
Dr. Andreas Zeuch: „Wer seine eigene Intuition und die seiner Mitarbeiter respektiert und bei seinen unternehmerischen Entscheidungen mit einbindet, wer eine effektive Entscheidungskultur aufbaut und pflegt, der wird langfristig bessere Leistungen erzielen, als der, der Intuition ignoriert oder bekämpft.“