Herbstliche Gefahren im Straßenverkehr
Was tun bei Wildwechsel? Sturmschäden am Auto – wer zahlt?
Vor allem dämmerungsaktive Rehe oder Igel kreuzen oft die Fahrbahn. Typische Punkte sind wenig befahrene Straßen, Wälder oder Übergänge zwischen Feld und Wald. Sichtet ein Autofahrer ein Reh, sollte er sofort die Geschwindigkeit drosseln, das Fernlicht ausmachen und nach weiteren Tieren Ausschau halten, denn Rehe sind meist in Gruppen unterwegs. Um die Kollision mit einem großen Tier zu verhindern, heißt es mit voller Kraft und konsequent die Bremse durchzutreten. Mit modernen Systemen wie ABS sind Autos genau hierfür ausgelegt und bleiben lenkbar. Beim Ausweichmanöver bleibt der Blick auf die Lücke, nicht auf das Hindernis gerichtet. Bei kleineren Tieren wie Hase, Igel oder Fuchs wird die bewusste Kollision empfohlen, wenn Bremsen oder Ausweichen nicht möglich ist. Denn Bäume, Gegenverkehr und Straßengräben stellen hier die weitaus größere Gefahr für Leib und Leben dar. Bei einem Wildunfall müssen laut StVO nach dem Absichern der Unfallstelle Polizei und der zuständige Jagdaufseher informiert werden. Dieser stellt dann eine Bescheinigung über den Unfall zur Schadensregulierung bei der Versicherung aus. Wichtig: Oft sind Unfälle mit anderen Tieren wie Vögeln, Haus- und Nutztieren nicht gedeckt. Thiess Johannssen von den Itzehoer Versicherungen: „Wir empfehlen Autofahrern eine Kasko-Versicherung, die nicht nur für Schäden durch Haarwild beschränkt ist, sondern auch für Schäden durch Tiere aller Art aufkommt.“ Wenn der erste Herbststurm durchs Land fegt, Äste abreißt und Bäume entwurzelt, zeigt die Natur ihre unberechenbare Seite. Doch welche Versicherung zahlt eigentlich bei Sturmschäden am Fahrzeug? Wird das eigene Auto im Sturm beschädigt, greift unter Umständen die Kaskoversicherung. „Ausschlaggebend ist die Stärke des Sturms“, erklärt Peter Heise, Leiter der Hauptabteilung Tarif bei der Barmenia Allgemeine Versicherung. „Ab Windstärke acht zahlt die Teilkasko den Fahrzeugschaden.“ Der Schaden muss aber durch unmittelbaren Sturmeinfluss entstanden sein – was bei geparkten Fahrzeugen meist der Fall ist. Zu den unmittelbaren Einwirkungen gehören zum Beispiel durch die Luft wirbelnde Gegenstände, umstürzende Bäume, herabfallende Dachziegel oder Fassadenteile. Anders sieht es aus, wenn während der Fahrt ein Unfall passiert, weil größere Äste oder Bäume auf der Straße liegen. „Dann hilft nur eine Vollkaskoversicherung“, weiß der Versicherungsexperte. Die greift übrigens auch schon bei niedrigeren Windstärken. Wer lediglich eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat, geht bei Sturmschäden hingegen leer aus.
Sturmschäden am Auto –wer zahlt?